Eine neue asiatische Online-Supermarkt-Kette ist nun auch in Deutschland gestartet. Das hat das chinesische Unternehmen JD.com, zu dem die Marke „Ochama“ gehört, mitgeteilt. Das Konzept, welches dahintersteckt, ist dabei für einen Supermarkt zumindest zum Teil neu: Neben dem Lieferservice nach Hause besteht die Möglichkeit, die Bestellung auch an eine Abholstation liefern zu lassen.
26 neue solcher Stationen sind nun in Deutschland, Belgien, Frankreich und der Niederlande eröffnet worden, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. In Deutschland ist Ochama neu auf dem Markt – und Dortmund ist eine der wenigen Städte, die zum Start mit dabei sind.
Zwei der Abholstationen befinden sich in der Dortmunder Innenstadt, wie eine Recherche auf der Ochama-Homepage zeigt. Eine dieser Abholstationen in Dortmund befindet sich im Bubble-Tea-Laden „Comebuy“ auf dem Ostenhellweg 19. Nur ein paar hundert Meter weiter, auf dem Ostenhellweg 57-59, liegt das chinesische Restaurant Lucky, welches ebenfalls als Abholstation fungiert.
Seit Mai habe Ochama sein Geschäft in Europa durch die Zusammenarbeit mit Partnergeschäften ausgebaut, heißt es von JD.com. Für die Partner gebe es für jede ausgeführte Abholbestellung eine Provision. Insgesamt gibt es inzwischen über 120 Abholstationen in Europa.
Großes Lager in den Niederlanden
Die bestellten Produkte kommen dabei offenbar aus den Niederlanden, wo die Marke ins Leben gerufen wurde: Laut dem Unternehmen betreibe Ochama dort ein rund 20.000 Quadratmeter großes Lager.
Doch wie funktioniert das Ganze? Und welche Produkte hat der Supermarkt im Angebot?
Kunden können bei Ochama auf zweierlei Weise bestellen: über die Homepage www.ochama.com oder aber über eine App, die es in den gängigen App-Stores von Apple und Android zum Download gibt. Hier gibt es jedoch eine erste Hürde: Als Sprache kann nur Englisch oder Niederländisch eingestellt werden.
Damit Artikel dem Warenkorb hinzugefügt werden können, ist zunächst eine kostenlose Registrierung notwendig. Ist das passiert, können Produkte aus einer Vielzahl verschiedener Kategorien ausgewählt werden.
Es gibt beispielsweise verschiedene asiatische Lebensmittel, von frischen Produkten über Tiefkühlprodukte bis hin zu Getränken.
Neben Lebensmitteln finden sich aber auch verschiedene Elektrogeräte im Angebot: Die Produkte reichen von Reiskochern über Smartphones bis hin zu E-Scootern. Auch Kleidung wird verkauft.
Kein Mindestbestellwert
Einen Mindestbestellwert scheint es nicht zu geben: Fügt man etwa eine Packung Instant-Nudeln für 50 Cent dem Warenkorb hinzu und wählt danach den „Checkout“, ist es möglich, zwischen einer Lieferung oder einer Abholung zu wählen.
Während für erstere vier Euro Liefergebühr fällig werden, die erst ab einem Bestellwert von 79 Euro entfällt, ist das Abholen an einer der Stationen kostenlos.
Bezahlt werden kann bisher nur mit Kreditkarte oder über das niederländische Online-Bezahlsystem iDeal, das jedoch nur einzelne in Deutschland tätige Banken anbieten.
Wie groß ist das Potenzial von Ochama in Dortmund? Thomas Schäfer, Geschäftsführer des Handelsverbands Westfalen-Münsterland, findet das „Click&Collect“-Konzept im Grundsatz gut: Kunden würden dadurch auch in die Dortmunder Innenstadt gelotst werden.
„Dann wird sich zeigen: Wie wird das angenommen? Setzt sich das durch?“, sagt Schäfer. Auch wenn er glaubt, dass das Konzept auch aufgrund des asiatischen Fokus‘ eher eine begrenzte Anzahl Kunden anspreche, könne Ochama eine Konkurrenz für andere Supermärkte sein.
Keine Bedrohung für Supermärkte
Eine Bedrohung sei Ochama für diese aber nicht, es belebe eher das Geschäft. „Die meisten Menschen gehen auch noch in den normalen Supermarkt“, sagt Schäfer.
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