Da raschelt doch was? Annika Hauffe steckt Bianka Lammert mit ihrer Angst an, Sar Adina Scheer gibt sich weiterhin furchtlos. Um Angst, aber auch um Mut und um einen Hasen dreht sich Julia Haennis Theaterstück „Angst oder Hase“, das am frühen Freitagabend umjubelte Premiere im Kinder- und Jugendtheater an der Sckellstraße feierte.
Johanna Weißert hat die 50-minütige Mut-Show für ein junges Publikum ab zwölf Jahren fantasievoll in Szene gesetzt. Das engagiert aufspielende Mimen-Quartett, Vierter ist Jan Westphal, hat Ausstatterin Julia Schiller in knallig pink-farbene Kostüme gesteckt und sie mit Perücken ausstaffiert.

Los geht´s singend und tanzend auf einem podestartigen Laufsteg. Coaching-mäßig geht es darum, sich seinen Ängsten zu stellen, zu lernen, mit ihnen umzugehen. „Mut ist der Zauber, der aus Träumen Wirklichkeit werden lässt.“
Doch anscheinend sind auch diese vier Showmaster nicht so angstfrei, wie sie vorgeben zu sein. Denn nachdem Annika Hauffe Tiere unter der Tribüne vermutet, steckt sie die anderen nach und nach mit ihren Befürchtungen an. Immer wieder unterbrechen sie ihre Beratungstipps, um sich nach einer möglichen Gefahr, vielleicht ein Hase, umzusehen.
Humorvoller Text
Julia Haennis humorvollen Text bringen die Vier bestens über die Rampe. Auf die als Beschwichtigung gedachten, zum Teil abstrusen Beispiele folgen absurd-komische Reaktionen. Und ganz nebenbei wird erläutert, wie unser Körper auf Angst reagiert, dass sie durchaus positiv sein kann, sozusagen eine innere Alarmanlage bei Gefahr.
Witzig ist auch der Einsatz von Bluebox-Technik (Peter Kirschke), der Jan Westphal in eine gemalte Wohnung beamt, in der er sich vor einem Hasen fürchtet. Den spielt Annika Hauffe, die gerne eine Heldin wäre, die über sich hinauswächst, in einem blauen Hasenkostüm.
Ein süßes Ungeheuer
In diesem Outfit verschreckt sie auch Sar Adina Scheer, die sich krampfhaft an ihrer Kollegin Lammert festhält, aber weiterhin abstreitet, Angst zu haben. Denn uncool will im Zeitalter von Selbstoptimierung und sozialen Medien niemand sein. Doch mit der Zeit gestehen sie sich ihre Ängste ein, die reichen von Regenwürmern bis zu Mobbing. Am Ende der munteren Vorstellung entdecken sie das Ungeheuer schließlich unter dem Spielpodest: ein süßer Hase.
Die nächsten Nachmittags-Vorstellungen sind am 21. April um 16 Uhr und 28. April um 17 Uhr an der Sckellstraße. Karten gibt es im Kundencenter des Theater Dortmund am Platz der Alten Synagoge, unter Tel. (0231) 5027222 und im Internet: www.theaterdo.de
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