Mehr als 40.000 Tote sind seit dem Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion gefunden worden. Die Aufräumarbeiten dauern an, es ist davon auszugehen, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigen wird. Hunderttausende haben am 6. Februar ihr Zuhause verloren.
„Die Überlebenden sind nun dringend auf Hilfe angewiesen“, heißt es vom Evangelischen Kirchenkreis Dortmund: „Und auf die Gewissheit, dass sie Welt sie nicht vergisst.“ Als ein Zeichen der Solidarität fand am Donnerstag (16.2.) ein interreligiöses Gebet auf dem Friedensplatz statt.
Wir waren vor Ort beim Gebet auf dem Friedensplatz:
Veranstaltet wurde die Versammlung vom Rat der Muslimischen Gemeinden, der Jüdischen Kultusgemeinde, dem Evangelischen Kirchenkreis, der Katholischen Stadtkirche und dem Dialogkreis der Abrahamsreligionen.
„Wir wollen deutlich machen, dass unser Glaube uns verbindet, auch wenn wir in den Traditionen unterschiedlich sind“, sagte der evangelische Pfarrer Friedrich Stiller als Sprecher des Dialogkreises. Stiller betonte die „sehr gute Tradition der Zusammenarbeit“ zwischen den Religionsgemeinschaften in Dortmund.
„Eine Menschheitsfamilie“
„Die Hilfsbereitschaft ist sehr groß“, lobte Ahmad Aweimer vom Rat der muslimischen Gemeinden die Menschen in Dortmund: „Unser Einsatz lindert das gravierende Leid der Menschen in den betroffenen Gebieten.“ In der Trauer und in der gegenseitigen Unterstützung stehe man zusammen.
„Wir spüren eine Menschheitsfamilie“, so Aweimer: „Wir sind uns sehr nah. Unsere Vielfalt, Respekt, Zusammenhalt und Einheit funktionieren.“ Er zitierte den Propheten Mohammed: „Wenn ein Organ erkrankt ist, reagiert der ganze Körper mit Schlaflosigkeit und Fieber.“

Hunderte Menschen sind der Einladung gefolgt und haben auf dem Friedensplatz Blumen niedergelegt und gemeinsam gebetet. Neben zahlreichen anderen bekannten Personen der Stadtgesellschaft hat auch Oberbürgermeister Thomas Westphal teilgenommen und einen Kranz niedergelegt.
Video von der Veranstaltung unter rn.de/dortmund
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