Dortmunder zeigt illegal entsorgte „Corona-Abfälle“ an EDG macht eine überraschende Entdeckung

Bergeweise illegal entsorgte Corona-Tests in Nette verschwinden
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Der Dortmunder Jürgen Utecht machte am Montagabend (17.4.) eine Entdeckung, die ihm mehr als sauer aufstieß: Unbekannte hatten im großen Stil ungenutzte Corona-Tests in die Landschaft gekippt. Hunderte Päckchen und Tütchen, teilweise noch in Kartons, landeten auf der Ackerfläche am alten Luftschacht an der Straße Auf dem Wodeacker in Dortmund-Nette.

Sein Verdacht bestätigte sich: Die Tests wurden entsorgt, weil sie das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hatten und deshalb nutzlos geworden waren. Er habe das Ablaufdatum 23. März erkennen können, so Jürgen Utecht gegenüber unserer Redaktion.

Sein erster Gedanke sei gewesen: „Satt Geld mit den Testcentern verdienen und als Dank darf die Allgemeinheit noch den Müll entsorgen.“ Der Bezirksvertreter (Grüne) war angesichts dieser Dreistigkeit so aufgebracht, dass er nicht lange zögerte und noch am Montagabend die örtliche Polizeiwache aufsuchte. Dort erstattete er Anzeige gegen Unbekannt.

Ein wenig Hoffnung habe er, dass man die Übeltäter ausfindig macht, so der Kommunalpolitiker. Denn: Auf einigen Karton seien die DHL-Sendungsnummern zu erkennen. „Hoffentlich kann man was nachverfolgen“, so Jürgen Utecht. Die Polizei-Pressestelle konnte sich dazu am Dienstag (18.4.) noch nicht abschließend äußern.

Corona-Müll verschwunden

Parallel haben wir auch die Entsorgung Dortmund GmbH (EDG) mit dem Fall konfrontiert. Pressesprecherin Petra Hartmann überraschte uns am frühen Nachmittag mit dieser Nachricht: „Die Ablagerung war bei unserem zweiten Besuch nicht mehr da.“

Zunächst habe man ihr nach einer ersten Ortsbegehung mitgeteilt, dass ein Verursacher nicht festgestellt werden konnte. Das spätere EDG-Aufräum-Team habe dann bis auf „Flugmüll“ einen leeren Platz vorgefunden.

Wer hier am Dienstag spontan aufgeräumt hat, darüber kann nur spekuliert werden. Möglicherweise habe der Verursacher kalte Füße bekommen, so Petra Hartmann. Dass die Polizei hier tätig geworden ist, hält sie für ausgeschlossen. „Im Gegenteil, wir werden immer von der Polizei informiert.“ Die Polizei-Pressestelle konnte dazu nichts sagen.

Petra Hartmann berichtet, dass ihr eine „spezielle Ablagerung“ wie diese bislang nicht untergekommen sei. Auf unsere Bitte erklärt sie auch, wie abgelaufene Corona-Tests sachgerecht entsorgt werden.

Kleine Mengen in den Restmüll

Haushaltsübliche Mengen gehörten wie Medikamente in die Restmüll-Tonne, größere Mengen müssten zur Schadstoffsammelstelle Huckarde, Lindberghstraße 51, gebracht werden. Eine vorherige Anmeldung unter Tel. (0231) 477 32 382 oder per Mail rh_huck@entsorgung-dortmund.de sei dafür erforderlich.

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