Mit Essensresten und -verpackungen gefüllte, überquellende Abfallbehälter locken Ratten an.

© Susanne Riese

Müll-Detektive sind in Hörde gegen Müll-Kipper und Ratten im Einsatz

rnContainer-Standort

Illegaler Müll und überquellende Abfallbehälter sind in Dortmund-Hörde ein Problem – auch, weil sie Ratten anziehen. Die EDG setzt Müll-Detektive ein, um die Verursacher zu ermitteln.

Hörde

, 02.04.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Standorte für Glas- und Altpapiercontainer sind genau so ein Aufreger-Thema wie Ratten, und leidigerweise hängen beide oftmals eng zusammen. So ist es auch am Schildplatz in Dortmund-Hörde. Schon seit langem klagen Anwohner und Beobachter über eine zunehmende Vermüllung des Depotcontainer-Standortes und des gesamten Platzes. Abfallbehälter quellen über und bieten Ratten einen reich gedeckten Tisch.

Nach einer Bürgerbeschwerde gab die Hörder Bezirksvertretung den Vorschlag weiter, die Container vom Schildplatz/Ecke Wellinghofer Straße an den Piepenstockplatz zu verlagern und etwas gegen die übervollen Abfalleimer zu unternehmen. Nun liegt die Rückmeldung vor.

Am Depotcontainer-Standort Schildplatz wird immer wieder Sperrmüll und anderer Abfall abgeladen.

Am Depotcontainer-Standort Schildplatz wird immer wieder Sperrmüll und anderer Abfall abgeladen. © Susanne Riese

Die EDG bestätigt nach Prüfung der Situation, dass rund um die Container sowie in und an den Abfallkörben „immer wieder unerlaubte Ablagerungen wie Essensreste, Pizzakartons, Eisbecher oder anderer Müll“ zu beobachten sind.

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Der Ermittlungsdienst Abfall, bestehend aus Mitarbeitern von EDG und Ordnungsamt, wurde eingesetzt, um Verursacher der Vermüllung zu ermitteln. Außerdem wurden Aufklärungsgespräche mit den umliegenden Imbiss- und Gewerbetreibenden geführt – auch, um den Kontrolldruck zu erhöhen, so die EDG.

Verlegung der Sammelbehälter löst nicht das Problem

Das unsachgemäße Ablagern von Abfällen sei in der gesamten Stadt ein zunehmendes Problem, und zwar nicht nur an den Containern, sondern an allen möglichen Abfallbehältern. Es fehle offensichtlich an Unrechtsbewusstsein. Die Verlegung des Containerstandorts und Abschaffung der Abfallkörbe würden das Problem eher verlagern oder sogar verschlimmern, anstatt es zu beseitigen. Der Müll könnte dann in der gesamten Umgebung umherfliegen.

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Außerdem sei an den Nachbarstandorten kein Platz für größere Altglas- und Altpapierbehälter, und ohne Erweiterung könnten sie die Kapazitäten vom Schildplatz nicht ausgleichen. Geeignete Ersatzflächen wurden auch nicht gefunden. Die Sammelbehälter bleiben also auf der Parkfläche am Schildplatz stehen.

Die Beete wurden gerodet und es wurde Rasen gesät, der Ratten keine Verstecke bietet.

Die Beete wurden gerodet und es wurde Rasen gesät, der Ratten keine Verstecke bietet. © Susanne Riese

Was die Ratten angeht, ist laut EDG vor allem der Inhalt der „Papierkörbe“ dafür verantwortlich, in denen sich vornehmlich Restmüll findet. „Diese Art der Abfälle und die festgestellten Ablagerungen an und in den Papierkörben begünstigen die Entwicklung der Rattenpopulationen“, so die EDG. „Die Aufstellung weiterer Abfallsammelbehälter und Verdichtung des Leerungsintervalls lösen nicht dieses Problem.“ Häufigere Leerungen seien aus ökologischer Sicht nicht vorteilhaft und müssten sich auch in den Gebühren niederschlagen.

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Um trotzdem eine Verbesserung zu erzielen, wird der Containerstandort seit Anfang des Jahres überdurchschnittlich häufig angefahren: täglich von montags bis freitags wird kontrolliert und grob gereinigt. Zweimal wöchentlich erfolgt eine „Feinreinigung“, gleichzeitig mit der Leerung der Papierkörbe.

Rodung der Sträucher entzieht Ratten Unterschlupfmöglichkeiten

Außerdem wurden die Sträucher rund um die Behälter gerodet und die Grünanlage mit Rasen eingesät, um Unterschlupfmöglichkeiten zu beseitigen. Seit diesen Maßnahmen seien bei den Reinigungen keine Ratten mehr gesichtet worden.

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