Mouhamed D. (†16) von Polizei Dortmund erschossen Wie geht das Verfahren nun weiter?

Mouhamed D. (†16) erschossen: Keine Anklagen im Jahr 2022
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Der 16-Jährige Mouhamed D. ist am 8. August bei einem Polizei-Einsatz in Dortmund erschossen worden. Ermittlungen gegen fünf Polizeikräfte sind eingeleitet worden. Der Beamte, der mit seiner Maschinenpistole (MP) geschossen hat, wird des Totschlags verdächtigt.

Oberstaatsanwalt Carsten Dombert teilt auf Anfrage am Mittwoch (30.11.) mit, dass man „in diesem Jahr keinen Abschluss mehr tätigen“ werde. Der besonders große Umfang an Akten wird gerade erst den Verteidigern zur Verfügung gestellt.

Ihnen müsse man nun Zeit geben, die Akten zu studieren und die Inhalte mit den Beschuldigten zu besprechen. Gegebenenfalls seien dazu Stellungnahmen möglich, so Dombert: „Drei bis vier Wochen müssen wir ihnen dafür geben.“

„Anfang bis Mitte Januar“

Bislang gebe es weiterhin keine offizielle Entscheidung, ob es Anklagen geben wird - und wenn ja, wer von den Beschuldigten angeklagt wird. Ebenso sei niemand von ihnen dermaßen entlastet, dass Vorwürfe fallengelassen worden sind. Carsten Dombert hoffe, „Anfang bis Mitte Januar“ eine abschließende Entscheidung verkünden zu können.

Neben dem MP-Schützen stehen eine Polizeibeamtin, die Reizgas auf Mouhamed D. gesprüht hat, eine Beamtin und ein Beamter, die Elektro-Taser eingesetzt haben, sowie der Einsatzleiter, der die Anordnungen zum Ablauf getroffen hat, im Fokus der Ermittlungen.

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