Das Trafo-Häuschen hält Joachim Schmittgen für einen Standortvorteil der Straße In der Meile. Doch noch gibt es hier keine Ladestation.

© Holger Bergmann

Mögliche E-Auto-Ladestation im Martener Zentrum: Die Hürden sind hoch

rnE-Mobilität

In der Meile in Marten gibt es einen Parkplatz für E-Autos. Allerdings ohne Ladestation. Das ist weitgehend sinnfrei, meint Joachim Schmittgen, doch die Hürden für Ladestationen sind hoch.

Marten

, 07.05.2021, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Viele Martener arbeiten an diesem Ziel. Die Straße „In der Meile“ soll als Martener Dorfzentrum attraktiver werden. Joachim Schmittgen, Hausbesitzer an der Straße, hat seine eigene Idee, wie man das erreichen kann.

Im vergangenen Jahr schaffte die E-Mobilität in Deutschland ihren Durchbruch. Der Verkauf von E-Autos stieg, auch dank staatlicher Förderung. Zwar gibt es noch viele Benziner, aber E-Autos gehören jetzt wie selbstverständlich zum Straßenbild. Der Parkplatz für E-Autos In der Meile wirkt gar nicht mehr wie ein Anreiz, für mehr Mobilität, sondern scheint, so ganz ohne Ladestation, einfach nur überflüssig. Das fand auch Joachim Schmittgen.

Telefonate mit Stromanbietern

Und er fragte sich, was es eigentlich bräuchte, um eine öffentliche Ladesäule nach Marten zu holen. Das war der Beginn einer langen Serie von Telefon-Anrufen und E-Mail-Korrespondenzen mit Netzbetreibern und Stromanbietern, die bislang zu nichts geführt haben aber bei Schmittgen das Gefühl weckten, ob er als Martener vielleicht benachteiligt wird.

Der Parkplatz für Elektrofahrzeuge hat immer noch keine Ladestation.

Der Parkplatz für Elektrofahrzeuge hat immer noch keine Ladestation. © Holger Bergmann

Denn grundsätzlich findet Joachim Schmittgen den Standort In der Meile perfekt, um eine E-Ladestation aufzubauen. Denn mitten auf der begrünten Mittelinsel der Straße steht eine Trafo-Station. „Der Strom ist also da“, so Schmittgen. Trotzdem wird seine Initiative voraussichtlich keine Früchte tragen. Die Hürden sind einfach zu hoch. Da ist die rechtliche Seite. Die Donetz ist für die Infrastruktur der Stromversorgung verantwortlich, verkauft aber selbst keinen Strom.

Supermärkte liegen nicht im Ortskern

Denn eine Ladestation ist im Prinzip ein Stromverkauf-Automat. Das heißt, Ladestationen an E-Auto-Parkplätzen werden von Stromanbietern betrieben.

Alternativ wurde Schmittgen nahegelegt, doch die umliegenden Supermärkte mal anzusprechen. In vielen Städten würden die Lebensmittel-Ketten mit Strom-Partnern Ladesäulen auf ihren Parkplätzen aufstellen. Doch Schmittgen strebt eine Ladesäule im Ortszentrum an.

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Und da ist der wirtschaftliche Aspekt. Ladestationen werden nicht einfach so aufgestellt. Bei seinen Nachfragen hat Schmittgen erfahren, dass mögliche Betreiber zunächst eine Standortanalyse machen, um zu schauen, ob sich der Aufbau lohnt.

Zu wenige zugelassene E-Autos

Und für Marten, so wurde Schmittgen gesagt, sei die Analyse negativ ausgefallen. „Es gibt in den Augen der Stromanbieter zu wenige zugelassene E-Autos in Marten“, sagt Schmittgen. E-Autos sind teuer. Wird Marten etwa schlechter versorgt, weil sich hier weniger Menschen ein E-Auto leisten können? „Oder gibt es in Marten weniger E-Autos, weil die Infrastruktur nicht stimmt?“, überlegt Schmittgen.

Diese Fragen sieht die Ortspolitik entspannt. „Marten wird nicht benachteiligt“, sagt zum Beispiel Reinhard Gallen. „Die Elektro-Mobilität verbreitet sich rasant. Es wird nicht lange dauern, dann gibt es auch in Marten genug E-Autos geben, um eine Lade-Station zu rechtfertigen.“

Dann vielleicht eine Ladestation E-Bikes

Bis dahin wird Schmittgen einen Plan B verfolgen. Das Martener Forum strebt an, Studierenden der Uni und FH Dortmund, Marten als Wohnort schmackhaft zu machen. Die Plan will Joachim Schmittgen unterstützen.

Weil die Busverbindung von Marten zur Uni nicht die Beste ist, sollen Studierende mit Rad dorthin fahren, so der Plan. Deshalb will sich Schmittgen mit dem Fahrradverleih Metropolrad Ruhr in Verbindung setzen, In der Meile eine Fahrrad-Station aufzubauen. „Auch E-Bikes könnte man in der Meile gut aufladen“, meint Schmittgen.