Mitten in der City können Dortmunder bald Hochwasserboot fahren

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Ein Boot im Wasser zwischen Petrikirche und Hauptbahnhof? Das können Dortmunder bald einen Tag lang im August besteigen. Es geht jedoch nicht um Freizeitspaß - hinter der Aktion steckt ein ernstes Thema.

Dortmund

, 31.07.2022, 16:55 Uhr

„Alles wird immer schlimmer“, sagt man oft leichthin. Was das Wetter angeht, ist das durch den Klimawandel aber offenbar wahr. Unwetter werden extremer, Überschwemmungen und Hitzeperioden stellen viele Menschen vor Probleme.

Um auf die Gefahren solcher Ereignisse hinzuweisen, die Rettungs- und Hilfsorganisationen vorzustellen und Bürgern Tipps zu geben, findet in Dortmund nun der Katastrophenschutztag fürs gesamte Land Nordrhein-Westfalen statt.

Am 6. August (Samstag) stellen zehn Organisationen ihre Arbeit vor, die rund um den Katastrophenschutz im Einsatz sind. Die Idee ist dafür nicht erst nach der tödlichen Flut vom Sommer 2021 entstanden - wegen der Corona-Pandemie mussten die Pläne zunächst aber verschoben werden.

Unter anderem gehe es um die Frage: „Wie kann ich mein Zuhause und mein eigenes Verhalten so anzupassen, dass ich nicht in Gefahr gerate?“, sagt Dortmunds Feuerwehr-Chef Dirk Aschenbrenner.

Selbsthilfe entlastet Einsatzkräfte

Natürlich seien die Organisationen im Notfall schnell da, wenn Menschenleben gerettet werden müssen. „Aber das kann nur sehr schwierig in der Fläche und zeitgleich passieren“, so Aschenbrenner. Also müssen die Bürgerinnen und Bürger selbst vorbereitet sein.

Schwerpunktmäßig geht es auf Kamp- und Katharinenstraße beim Aktionstag ums Thema Unwetter. Neben zahlreichen Info-Ständen wird wohl die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) für den größten Hingucker des Tages sorgen. Ein riesiges Wasserbecken werde zwischen Petrikirche und Hauptbahnhof aufgebaut, erklärt Feuerwehr-Sprecher André Lüddecke: etwa fünf mal neun Meter in der Fläche.

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Mitten in der City können die Besucher in ein Hochwasserboot einsteigen. Unter anderem werde das Thema Strömungsrettung thematisiert. Die Organisatoren wollen besonders für Schwimmkurse werben, damit sich möglichst viele Menschen im Notfall selbst helfen können.

„Katastrophenschutz und Ehrenamt ist etwas, was früh in Jugendtagen gestartet werden kann“, sagt Oliver Buff vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). Spielerisch werden Kinder schon in den Nachwuchsverbänden der Hilfsorganisationen an diese wichtigen Themen herangeführt.

Sandsack-Wettbewerb und Bühnenprogramm

Das Technische Hilfswerk (THW) plant einen Wettbewerb für Besucher, bei dem zwei Teams möglichst schnell Sandsäcke befüllen und einen Schutzwall aufbauen müssen. An anderen Ständen gibt es digitale Rätsel oder auch Infos dazu, welche Dinge man sicherheitshalber für den Notfall immer griffbereit haben sollte. „Das soll Katastrophenschutz zum Anfassen sein“, so Buff.

Von 10 bis 17 Uhr läuft das Programm am 6. August. Als Gäste im Bühnenprogramm treten der Radio-Entertainer Daniel Danger und der Bauchredner Marcus Magnus auf.

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