
© Jörg Bauerfeld
Mit Pfosten gegen BVB-Besucher: Rasenstück an der Ardeystraße wird abgesperrt
Parken beim BVB
Die Rasenfläche an der Ardeystraße in Höhe der Straße Am Segen wird bei BVB-Heimspielen zu einem wilden Parkplatz. In der kommenden Spielzeit funktioniert das nicht mehr.
Rasenflächen wie das Stück an der Ardeystraße, zwischen Emscher und der Straße Am Segen gelegen, gibt es einige im Dunstkreis des Signal-Iduna-Parks. Bittet die heimische Borussia zum Heimspiel, wird jede nur erdenkliche Fläche zum Parken genutzt. Da spielt es für die Autofahrer keine Rolle, ob es sich um einen regulären Parkplatz oder eben um ein Stück Wiese handelt.

So sah es am 24. Februar auf der Rasenfläche aus. Borussia spielte da gegen Bayer Leverkusen. © Rüdiger Barz
Im Falle der Straßen Ardeystraße und Am Segen wird dem „Wildparken“ jetzt ein Riegel vorgeschoben. Die rund 100 Autofahrer, die diese Fläche Heimspiel für Heimspiel als Parkplatz nutzten, müssen sich ab sofort einen andere Parkmöglichkeit suchen. Das Tiefbauamt wird den Bereich weitläufig abpfosten. Die ersten der rotweißen Metallstangen stehen schon. Markierungen auf dem Bürgersteig zeigen, wo die nächsten gesetzt werden.
Auf Initiative der SPD Brünninghausen
Initiator des Ganzen ist der SPD-Ortsverein Brünninghausen. Der Vorsitzende Horst Tieling, selber ein harter BVB-Fan, hatte nämlich langsam den Kaffee auf über die Gleichgültigkeit der Autofahrer, die regelmäßig die Rasenfläche in eine Schlammwüste verwandelten. Anfang 2019 nahm Tieling also mit dem Tiefbauamt Kontakt auf, um die Rasenfläche zu schützen.
Das zeigte sich sofort kooperativ. Erstaunt darüber zeigte sich Hombruchs Bezirksbürgermeister Hans Semmler (CDU). Denn auch die Mitglieder der Bezirksvertretung in Hombruch hatten zuvor schon mehrfach einen Schutz der Rasenfläche beantragt - hier aber ohne Erfolg. Die SPD Brünninghausen hatte dann mehr Erfolg.
Bis zum Supercup soll alles fertig sein
Die ersten Pfosten wurden am 25. Juni gesetzt. Bis zum ersten Spiel dieser Saison im ehemaligen Westfalenstadion, der Supercup am 3. August gegen Bayern München, soll die Fläche nicht mehr von Autos befahren werden können.

Gut zu sehen sind die Stellen, an denen weitere Pfosten gesetzt werden. © Jörg Bauerfeld
Und so soll es werden: Von der Emscher aus in südliche Richtung ziehen sich die Pfosten bis zur Einmündung der Straße am Segen. Von dort aus die Straße hinauf bis zur Einfahrt zum Parkplatz der Kleingartenanlage. „Wir sind sehr zufrieden mit der Umsetzung der Arbeiten“, sagt Horst Tieling. Der hätte es natürlich auch lieber gesehen, dass an dieser Stelle keine Pfosten nötig gewesen wären. Aber die Uneinsichtigkeit der Autofahrer ließ keine andere Möglichkeit zu.
Keine gewidmete Fläche
Denn die Stadt Dortmund hat keine Handhabe gegen die „Rasenparker“. Denn die Fläche ist nicht als beispielsweise Teil eines Parks gewidmet. „Kontrollen und Ahndungen durch die Verkehrsüberwachung sind nur bei sogenannten „Grünstreifen“ im Bereich gewidmeter öffentlicher Wegefläche möglich. Rechtlich betrachtet handelt es sich dann um einen Grünstreifen, wenn dieser zwei Verkehrsbeziehungen voneinander trennt“, sagt Maximilian Löchter, Pressesprecher der Stadt Dortmund. Eine Verkehrsbeziehung wäre also Straße, Grünstreifen, Radweg.
Genau das ist an der Ardeystraße nicht der Fall. Die Rasenfläche trennt nichts und durfte daher von den Autos durchwühlt werden. Die Stadt Dortmund, der die Rasenfläche gehört, hätte gegen jeden einzelnen Autofahrer klagen müssen. Hört sich vielleicht in der Theorie noch machbar an, in der Praxis ist aber wohl nicht durchführbar. Also kommen jetzt die Pfosten - und es wird etwas für die Insekten getan. Denn die durch Autoreifen geschundene Fläche wird nur noch an den Rändern gemäht. Der Rest wird eine naturbelassene Wiese mit Wildblumen werden. Das ist im Übrigen ein Vorschlag der Grünen in der Bezirksvertretung Hombruch, der nun auch umgesetzt wird.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
