Ungemütliches Ende eines fröhlichen Festabends: „Wir hatten gerade das Fest beendet, als um kurz nach 1 Uhr das Theater anfing“, erinnert sich der Organisator des Husener Dorffestes, Marcus Eßer, an den Polizeieinsatz in der Nacht auf Samstag. Die Polizei nahm auf dem neuen Festplatz - einem Supermarktparkplatz an der Husener Straße - zwei Dortmunder im Alter von 17 und 20 Jahren fest.
Der jüngere der beiden hatte ein verlorenes Mobiltelefon an sich genommen. Als Zeugen die Polizei riefen und die Personalien des Teenagers aufnehmen wollten, ging der 20-Jährige dazwischen. „Er hat die ganze Zeit die Polizisten lauthals beschimpft“, erinnert sich Marcus Eßer von der Kolpingfamilie Husen. Der 20-Jährige schlug auf einen Sicherheitsmann ein.
Die Polizisten könnten ihn nur mit Hilfe von zwei Zeugen auf dem Boden halten. Nach der Erinnerung Umstehender brauchte es vier Männer. Die Polizei hatte Verstärkung gerufen und konnte so auch den 17-Jährigen in Gewahrsam nehmen. Nach Angaben von Festbesuchern soll es sich um Brüder handeln - bei ihnen wurde auf dem Festplatz ein Messer und Pfefferspray entdeckt.
Vieles spricht dafür, dass der Vorfall nichts mit dem Dorffest zu tun und auch räumlich seinen Ursprung woanders hatte: Eine Stunde vor dem Geschehen soll es zwischen Kiosk und Grünanlage an der Einmündung Wickeder Straße - also nur 100 Meter vom neuen Festplatz zwischen Rewe und Lidl entfernt - zu einem Zwischenfall mit einem Messer gekommen sein.
Marcus Eßer betrachtet das Geschehen dort mit Sorge - er fürchtet, dass an besagter Stelle ein neuer „Brennpunkt“ entstehen könnte. Jugendliche und junge Erwachsene würden dort Alkohol trinken. Es ist auch die Rede von rechten Umtrieben in diesem Bereich. „Es war so ein schönes Dorffest“, sagte Marcus Eßer kurz nach dem Festumzug - „und dann kommt so ein Idiot zu uns rüber.“ Zuvor sei es noch nie zu ähnlichen Vorfällen gekommen.
Der Abschluss mit dem Umzug vom katholischen Gemeindehaus am Kühlkamp zum Festzelt an der Husener Straße war dann der Höhe- und Schlusspunkt des Dorffestes, dessen Auftakt bereits am 2. September stattgefunden hatte. Die Kolpingfamilie marschierte mit Fahnen und Trommeln vorweg. Dahinter folgten gleich die Falken und die SPD - mit Oberbürgermeister Thomas Westphal als prominentestem Teilnehmer.
Nach dem Einzug des Kaiserpaares Martina I. und Thomas II. klang der Abend mit Live-Musik und Tombola langsam aus. Zur besten „Tatort“-Zeit war Zapfenstreich. Organisator Marcus Eßer freut sich auf „mehr als drei Stunden Schlaf“ - und das nächste Dorffest 2025.
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Mann mit Messer bei Husener Dorffest: Großer Polizeieinsatz - zwei Menschen vorläufig festgenommen