
© Hans Blossey
Millionen-Investition: Schulzentrum an der Kreuzstraße soll erweitert werden
Umfangreiche Bauarbeiten
Mehr als eine Milliarde Euro will die Stadt Dortmund in den nächsten Jahren in Schulbauten investieren. Fast 70 Millionen Euro sollen für das Schulzentrum Kreuzstraße fließen.
Mit seiner doppelten Sechseck-Form war das Schulzentrum Kreuzstraße ein Vorzeige-Projekt für den Schulbau der 1960er-Jahre. Anbauten aus den 1990er Jahren zeigen, dass die Schulen - das Leibniz-Gymnasium und die Wilhelm-Röntgen-Realschule - längst über ihre alten Grenzen hinaus gewachsen sind.
Und das Wachstum soll weitergehen. Rund 50 Millionen Euro will die Stadt in den nächsten sechs Jahren in das Schulzentrum am Rande des Kreuzviertels investieren.

Die Studie zeigt die Neubaupläne für die Kreuz-Grundschule (r.) und die Erweiterungspläne für Johannes-Wulff-Schule, Wilhelm-Röntgen-Realschule, Leibniz-Gymnasium und die Sporthallen (oben). © Stadt Dortmund
Bislang ist es nur eine Machbarkeitsstudie aus dem Architekturbüro Echtermeyer-Fietz. Doch die zeigt, dass das Schulzentrum gleich an drei Stellen wachsen soll. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Kreuz-Grundschule, die auf eine 105-jährige Geschichte zurückblicken kann.
Altem Schulgebäude droht der Abriss
Doch die Tage es alten Schulgemäuers an der Kreuzstraße sind gezählt. Denn die Grundschule soll einen Neubau bekommen. Entstehen soll er nach der Machbarkeitsstudie an der Nordwest-Ecke des Schulhofs, dort wo heute ein Bolzplatz ist, kündigt Rainer Peper vom städtischen Liegenschaftsamt an, das gewissermaßen als Projektentwickler fungiert.
Auf rund 19 Millionen Euro werden die Kosten für das neue dreigeschossige Schulgebäude beziffert, das dann Platz für bis zu fünf Klassen pro Jahrgang - die Experten sprechen von „Zügen“ - haben soll.
Mit dem Neubau der Grundschule verknüpft ist auch ein mit rund 7,7 Millionen Euro kalkulierter Anbau an die benachbarte Johannes-Wulff-Schule. Denn auch die Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sprache platzt aus allen Nähten und nutzt jetzt schon Räume in der alten Kreuz-Grundschule. Das wäre dann nicht mehr nötig.
Platz für langersehnte Aula
Ganz geklärt ist das Schicksal des „alten Kastens“ an der Kreuzstraße noch nicht. „Perspektivisch gehen wir aber von einem Abriss aus. An der Stelle der alten Schule soll eventuell eine neu Kita entstehen“, deutet Rainer Peper an.
Wachsen soll aber auch der Komplex von Gymnasium und Realschule. In der Mitte der beiden Sechsecke sind Anbauten sowohl im Süden wie auch im Norden geplant. Im Norden sollen vor allem neue Fachräume für das Leibniz-Gymnasium entstehen, im Süden - zur Kreuzstraße orientiert- könnten das Gymnasium und die Wilhelm-Röntgen-Realschule ihre lang ersehnte Aula bekommen, die sie dann gemeinsam nutzen können.
Auf 15,1 Millionen Euro werden die Kosten für die Anbauten beziffert. Für weitere 5 Millionen Euro sollen die Außenanlagen, also die Schulhöfe, neu gestaltet werden. Damit würden in wenigen Jahren fast 50 Millionen Euro in das Schulzentrum investiert, bilanziert Andreas Große-Holz als Leiter der städtischen Immobilienwirtschaft, die für Planung und Bau zuständig ist. Zeitziel für alle Neubauten ist das Jahr 2026, erklärt Ahmed Gönen als zuständiger Bereichsleiter der Immobilienwirtschaft.

Große Pläne für das Schulzentrum Kreuzstraße präsentieren (v.l.) Gernot Willeke vom Schulverwaltungsamt und Rainer Peper vom Liegenschaftsamt gemeinsam mit Ahmed Gönen und Andreas Große-Holz von der städtischen Immobilienwirtschaft. © Oliver Volmerich
Doch die Neubauten am Schulzentrum wären noch nicht das Ende der Millionen-Investitionen an der Kreuzstraße. Letzter Bauabschnitt wäre eine weitere Dreifach-Sporthalle, die neben dem schon in Bau befindlichen Sporthallen-Komplex entstehen soll. Dort wird als Ersatz für alte Sporthallen zurzeit ein Neubau mit zwei Dreifach-Sporthallen hochgezogen, von der eine mit Platz für bis zu 600 Zuschauer auch für Sportveranstaltungen genutzt werden kann. 11,5 Millionen Euro werden dafür bis Mitte 2021 investiert.

Der Sporthallen-Neubau läuft bereits auf Hochtouren, eine Erweiterung ist geplant. © Oliver Volmerich
Eine Erweiterung würde dann noch einmal fünf bis sechs Millionen Euro kosten, schätzt Ahmed Gönen. Am Ende würde sich die Investitionssumme für Schule und Sport an der Kreuzstraße auf fast 70 Millionen Euro addieren.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
