Fleischerei-Aus macht Kunden von Eisenreich fassungslos „Das beste Mett in ganz Dortmund“

Geplante Schließung der Fleischerei Eisenreich macht Kunden fassungslos
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Örtliche Vereine, Schulen im Stadtbezirk, Marktbesucher, Privat- und Geschäftskunden – sie alle trifft das unerwartete Aus der Fleischerei Eisenreich in Dortmund-Bodelschwingh hart. „Wir werden euch vermissen“, lautet nur einer der bedauernden Kommentare in den sozialen Medien.

Grund für die Geschäftsaufgabe zum 30. Juni sind die explodierenden Energie- und Rohstoffpreise. Das berichtete Fleischermeister Ralf Eisenreich gegenüber unserer Redaktion. Um weiterhin wirtschaftlich arbeiten zu können, so der 55-Jährige, müsste er Preise für seine Ware aufrufen, die die Kunden nicht mehr bezahlen könnten. „Deshalb machen wir jetzt einen sauberen Cut.“

Das Bedauern innerhalb der großen Eisenreich-Kundschaft ist riesig. 4500 wöchentliche Stammkunden habe das 60 Jahre alte Traditionsunternehmen, so der Firmenchef. Allein sieben Wochenmärkte in Dortmund, Bochum und Waltrop werden beschickt, daneben gibt es noch den Direktverkauf am Freigrafenweg. Hier befindet sich auch die Produktion. „Ein herber Verlust auch für die Vororte“, schreibt ein Eisenreich-Fan. Ein anderer: „Oh nein, nicht schon wieder ein so toller Laden.“

Viele Superlative mischen sich in die Kundenkommentare: Vom „besten Mett in ganz Dortmund“, von „der besten Grützwurst“ und den „besten Frankfurtern“ ist die Rede. „Ja, die Mettbrötchen waren wirklich lecker“, bestätigt ein User. Ein anderer ergänzt: „Jahrelang mein Frühstück dort geholt. Tut mir mega leid, sehr traurig.“ Wo solle er zukünftig seine Grillwurst kaufen, fragt ein verzweifelter Kunde aus Nette, der sich direkt an unsere Redaktion gewandt hat.

Persönliche Wünsche

Viele der Kommentatoren schreiben auch persönliche Worte: „So schade, ich wünsche euch beiden nur das Beste. Es war eine schöne Zeit mit Euch.“ Ein anderer schreibt: „Vielen lieben Dank für die langjährige Treue und alles, alles Gute.“ Und auch solche netten Zeilen sind zu lesen: „Hoffentlich haben Sie noch was vom Leben jetzt.“

Andere User machen ihrem Frust über den allgemeinen Krisen-Modus Luft. „Die ,Energiewende‘ fordert ihre Opfer – direkt aufgrund der Strom- und Gaskosten, indirekt, weil den Leuten das Geld fehlt ...“, lautet ein Kommentar.

„Bald keine Metzgereien mehr“

Der Blick in die Zukunft fällt trübe aus: „Ist erst der Anfang, das Jahr ist noch lang. Es werden leider noch sehr viele Betriebe aus allen Bereichen folgen. Diese Preistreiberei mit staatlicher Unterstützung sorgt doch schon lange dafür, dass immer weniger in der Geldbörse bleibt.“

Die Befürchtung: „Bald gibt es keine kleinen Metzgereien mehr in Dortmund. Genauso verschwinden die kleinen Bäcker.“

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