
© Peter Bandermann
Messerattacke am Bahnhof Hörde weckt Sorge um die Sicherheit
Polizeieinsatz am Bahnsteig
Messerstiche eines Schwerters am Bahnhof Hörde – die Meldung weckt Erinnerungen an den Tod eines jungen Mädchens auf dem Parkdeck 2018. Doch der Fall vom Osterwochenende ist anders.
Wieder Hörde, wieder junge Menschen zwischen 16 und 23, ein junger Mann in Lebensgefahr, wieder ein Messer als Tatwaffe. Der Vorfall von Samstagabend wirft auch die Frage auf, wie so etwas möglich sei, obwohl doch auf verschiedenen Wegen versucht wurde, die Sicherheit am Bahnhof zu verbessern.
Abseits der Emotionen gibt es diese bisher bekannten Fakten: Zwei größere Gruppen sind auf dem Bahnsteig der Deutschen Bahn in einen Streit geraten, in dessen Folge es zu einem Angriff auf einen 23-Jährigen kam. Zum Hintergrund des Streits hat die Polizei noch keine Erkenntnisse.
Der Fall ist mit den tödlichen Messerstichen 2018 kaum vergleichbar
Mit dem Vorfall auf dem Parkdeck im März 2018, bei dem eine 15-Jährige starb, lässt sich die Situation nicht vergleichen. „Weder Präsenzstreifen, noch die städtische Jugendhilfe, noch Kameras können solche Affekthandlungen verhindern“, sagt Polizeisprecherin Nina Vogt.
Martin Steinfort vom Bahnhofseigentümer Pink Invest sagt: „Aufgrund der hohen Umsteigefrequenz wird es hier immer wieder zu größeren Vorfällen kommen.“ Wie schon bei dem Fall vor einem Jahr kamen die Beteiligten nicht aus Hörde. Zu dieser These passt ein weiterer Vorfall aus der vergangenen Woche, bei dem ein Mann auf ein Kind eingeschlagen und -getreten hat.
Auf dem Parkdeck und im Bahnhofsgebäude seien hingegen in den vergangenen Monaten keine Probleme registriert worden. „Es hat sich hier schon spürbar etwas getan“, sagt Martin Steinfort. Mitarbeiter des Jugendamts sind weiterhin regelmäßig vor Ort, ebenso wie Streifen von Polizei und Ordnungsamt. Zudem wurde mehr Geld für die Jugendarbeit in Hörde investiert. So wurde etwa das aufsuchende Angebot „Rampe“ wieder aufgenommen.
Der Todesfall von 2018 hat viele Diskussionen ausgelöst
Die Ereignisse in der Nacht auf den 23. Februar 2018 hatte viele Menschen schockiert. Wegen eines offensichtlich banalen Themas waren eine 16-Jährige und eine 15-Jährige in Streit geraten. Das ältere Mädchen stach mit einem Messer zu. Das Opfer starb an seinen Verletzungen. Mittlerweile ist die Täterin zu sechseinhalb Jahren Jugendhaft verurteilt worden.
Der Fall hatte unter anderem auch eine Debatte darüber losgetreten, dass viele Jugendliche ein Messer zum Selbstschutz mit sich tragen. Die Polizei warnt regelmäßig vor der Gefahr von Messern.
Seit 2010 Redakteur in Dortmund, davor im Sport- und Nachrichtengeschäft im gesamten Ruhrgebiet aktiv, Studienabschluss an der Ruhr-Universität Bochum. Ohne Ressortgrenzen immer auf der Suche nach den großen und kleinen Dingen, die Dortmund zu der Stadt machen, die sie ist.
