Christel Loock, Sandra Reich, Andrea Cohen, Brigitte Schneider und Ulrich Heyer sind Anwohner der Mergelteichstraße. Seitdem die neue Kita (im Hintergrund) in Betrieb ist, seien ihre Grundstücke oft zugeparkt, sagen sie. © Britta Linnhoff
Mergelteichstraße
Parkärger am Dortmunder Zoo: Kita-Eltern parken Anwohner zu
Die Mergelteichstraße ist nicht besonders groß, nur wenige hundert Meter lang und eine Sackgasse. Seit die neue Kita den Betrieb aufgenommen hat, hat sich der Parkdruck enorm verschärft.
Die Mergelteichstraße ist keine große Straße, aber dennoch eine bedeutsame: Sie führt zum Zoo, zur Rudolf Steiner Schule, zum Seniorenheim – und nun, neuerdings auch zu einer großen Kita.
All diese Einrichtungen bringen zu ihren jeweiligen Stoßzeiten jede Menge Verkehr mit. Seit es die neue Kita gibt, kommen deren Mitarbeiter und die Eltern hinzu, die ihren Nachwuchs bringen und abholen.
Und die habe ein Problem: Denn eigentlich gibt es hier keine Parkplätze. Es gibt eine kleine Tiefgarage für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und vier oberirdische Stellplätze. Dass die für die Eltern der 85 Mädchen und Jungen nicht reichen, selbst wenn die nicht alle gleichzeitig kommen und gehen, liegt auf der Hand.
Eltern parken alles zu
Also parken die Eltern irgendwo am Fahrbahnrand, zwischen den Bäumen – oder vor den Häusern der Mergelteichstraßen-Anwohner. Und damit haben die nun ein Problem: Sie kommen entweder nicht mehr weg, weil sie zugeparkt sind oder sie finden ihren privaten Parkplatz anderweitig besetzt, wenn sie nach Hause kommen.
Bisherige Versuche der Anwohner, mit den Eltern zu kommunizieren, fallen nach Angaben der Anwohner nicht immer konstruktiv aus. Ulrich Heyer zum Beispiel berichtet, ihm seien schon Schläge angedroht worden und seine Nachbarin Sandra Reich erzählt, der von ihr angesprochene Autofahrer sei „fuchsteufelswild“ geworden und sei ihrem Mann bis auf die Terrasse gefolgt.
Um das Gebäude herum führt die Zufahrt zu einer kleinen Tiefgarage. © Britta Linnhoff
Dabei, so sagen die Anwohner, sei es nicht so, dass sie kein Verständnis für die Eltern hätten. Aber sie haben kein Verständnis für das Vorgehen der Stadt und machen diese für die „völlige Fehlplanung“, so Ulrich Heyer, verantwortlich. Und Anwohnerin Andrea Cohen findet: „Für mich ist es irgendwie typisch, dass das Problem nicht an der Wurzel angepackt wird, sondern am Hals.“
Sie verstehe die Eltern, die verzweifelt seien, weil sie keinen Parkplatz fänden. „Aber uns geht es darum, dass unsere Einfahrten nicht zugeparkt werden.“ Nachbarin Christel Loock findet es „unglaublich, dass so ein Projekt mit so wenigen Parkplätzen genehmigt wurde“.
Anwohner haben Sorge, dass das Problem noch größer wird
Und alle befürchten, dass sich das Problem noch vergrößern könnte, denn hier entstünden außerdem unmittelbar an der Kita noch acht Appartements für minderjährige Mütter und Tagespflegeplätze. Außerdem gebe es Planungen für eine Neubebauung der Fläche hinter der Kita hin Richtung der Straße „Am Bahnhof Tierpark“.
Andrea Cohen hat sich an den Kita-Träger, die „AW Versorung GmbH“, eine 100 prozentige Tochter der Arbeiterwohlfahrt, gewandt. In der schriftlichen Antwort heißt es unter anderem: Man wolle sich als Bauherr für das „wilde Parken“ und die daraus entstanden Ärgernisse in der Mergelteichstraße und vor den Grundstücken der Anwohner entschuldigen.
Selbstverständlich seien ausreichend Parkflächen für Eltern und Personal vorgesehen und „wir gehen davon aus, dass sich die Situation in den nächsten Wochen entschärft“. Für das Personal sei die Garage seit Anfang Mai freigegeben. Der Awo-Unterbezirk als Mieter der Einrichtungen werde alle Kita-Eltern schriftlich benachrichtigen, dass Parkflächen in der Awo-Einfahrt für die Bring- und Abholzzeit zur Verfügung stehen und auch nur diese zu nutzen seien.
Stadt will „Parkverstöße ahnden“
Bei der Stadt Dortmund teilt man auf Anfrage mit, bei einer ersten Kontrolle habe die Verkehrsüberwachung keine massiven Verstöße feststellen können. Man werde aber weiter kontrollieren und „Parkverstöße entsprechend ahnden“.
Außerdem werde man das Tiefbauamt einbinden, um zu prüfen, ob man „Parkraum generieren“ könne. Die Mergelteichstraße sei „immer mal wieder Gegenstand von Kontrollen des Ordnungsamtes“. Im Übrigen sei der der gesamte Bereich vor der Kita mit absolutem Haltverbot ausgeschildert.
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