Täglich ziehen die 600 Lagerer, Versorger Handwerker und Kaufleute durch das mittelalterliche Dorf im Volksgarten. © Stephan Schütze (Archiv)

Volksgarten Mengede

Mittelalterlich Gaudium: Vier Tage Spektakel mit familiärem Charme

Das 12. Mengeder Gaudium ist mit 600 aktiven Teilnehmern die größte Veranstaltung im Stadtbezirk. Auf die erwarteten 30.000 Besucher warten einige Neuerungen.

Mengede

, 24.05.2019 / Lesedauer: 3 min

Dort, wo kürzlich ein Graben eine neue Abwasserleitung aufnahm, liegen dicke Stahlplatten. Der Volksgarten Mengede ist bereit für die 12. Auflage des Mengeder Mittelalterlich Gaudium. Die Bauarbeiten sind unterbrochen. Ab dem Wochenende richten die Organisatoren die Festwiese für das Spektakel von Himmelfahrt (30. Mai) bis zum darauffolgenden Sonntag (2. Juni) her.

Das Gaudium ist mit Abstand die größte und besucherträchtigste Veranstaltung im Stadtbezirk. Bis zu 30.000 Gäste erwartet das rund 50-köpfige Organisationsteam um Erika Wiedemann-Huß und Detlef Huß an den vier Gaudium-Tagen.

Das Gaudium hat einen guten Ruf

Fast 600 Menschen, die das Mittelalter als Hobby pflegen, werden im Volksgarten lagern. Ihre Zeltburgen prägen das Bild auf der großen Festwiese. Rund 50 Handwerker, Händler und Versorger zeigen alte Handwerkskunst, bieten ihre Waren feil oder verwöhnen die Gaumen von Jung und Alt.

Dominikanermönch Detlef (Huß) und Freifrau Erika (Wiedemann-Huß) organisieren das Gaudium bereits zum zwölften Mal. © Stephan Schütze

Das Mengeder Gaudium hat einen guten Ruf unter den Mittelalter-Fans. Denn es unterscheidet sich von vergleichbaren Märkten. Der Eintritt ist frei. Das Ehepaar Huß, die Repräsentaten wie Gaudium-Landvogt Bruno Wißbar oder Veranstaltungstechniker Peter Jürgens sind im Stadtbezirk bekannte Gesichter. Das Gaudium ist lokal geerdet.

Gaudium lebt aus sich selbst heraus

Was als Idee einst in einer Bierlaune beim Michaelis-Stadtteilfest entstand, hat sich als Instanz etabliert. Und es zieht Besucher von überall her an. Ein Spektakel, das aus sich selbst heraus lebt.

Bestes Beispiel: „Walburg Baukau“, eine Mittelalter-Gruppe aus dem nahen Herne. Die „edlen Leut“ aus der Nachbarschaft sorgen am Donnerstag- und Samstagabend für das finale Spektakel: die Feuershow. „Wir sind von Anfang an dabei“, erzählt Ralf Dinges. Sohn Tobias ist für die Show verantwortlich. „Wir erzählen eine Geschichte aus dem Mittelalter“, sagt Dinges. „Zusätzlich mit ein bisschen Fantasy“, ergänzt Bettina Kusowski aus dem 13-köpfigen Walburg-Team.

Pestzug ist ein gruselig-schönes Spektakel

Mit den „Mondfunken“ zelebriert am Freitag der Nachwuchs die Feuersbrunst. „Sie wurden mit dem Gaudium groß“, erzählt Detlef Huß. Nicht genug: Der Freitagabend endet mit einem Pestzug: ein gut zehnminütiges Schauspiel über die Geißel des Mittelalters. Was im vergangenen Jahr aus der Kreativität einiger Lagerer entstand, ist jetzt fester Programmteil. Gruselig-schön verabschieden die aktiven Teilnehmer die Besucher nach Hause und sich selbst in ihre Zelte. Prädikat: sehenswert!

So beständig, wie das Gaudium ist, überrascht es jedes Jahr mit Neuigkeiten. Zwischen den Lagern befindet sich erstmals eine kleine Kapelle zum Gebet. Unter den Handwerkern sind eine Korbflechterin und ein Riemenschneider neu dabei.

Musik auf der Bühne und in den Tavernen

Musik mit Folk und mittelalterlichen Tönen erklingt während der Öffnungszeiten von der Bühne oder auch in den Tavernen. Headliner auf der Bühne sind am Donnerstag und Samstag Illices Diaboli, am Freitag und Samstag die „Habenichtse“ sowie Samstag und Sonntag die Gaudium-Debütanten Brisinga.

Beim traditionellen Pressetermin warben Organisatoren und Helfer im Ortskern für das viertägige Spektakel. © Uwe von Schirp

Aufmerksame Besucher werden womöglich über eine Truhe auf dem Festgelände „stolpern“. Darin sammeln die Organisatoren „Dukaten“ – also Spenden – zur Unterstützung des Spektakels. Ob Miete für Strom- und Wasserleitungen oder Stroh, Holz und Sand, um die Baustelle im Volksgarten begehbar zu machen, kosten Geld. „Spenden ist kein Muss, sondern eine Bitte“, sagt Detlef Huß. „Wir möchten, dass es beim freien Eintritt fürs Gaudium bleibt.“ Einen möglichen Überschuss wollen die Organisatoren für gemeinnützige Projekte im Stadtbezirk spenden.

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