Schon jetzt ist das Verkehrsaufkommen an der Stadtgrenze und im Stadtbezirk hoch. © Stephan Schütze

Zukunftscheck 2020

Mengede: Lösungen für die Verkehrsprobleme – mit und für die Menschen im Stadtbezirk

Mengede hat die meisten Autobahnen mit direktem Anschluss und auch die meisten Nachbarstädte. Das bringt Herausforderungen mit sich, die gelöst werden müssen, sagt der Bezirksbürgermeister.

Mengede

, 25.12.2019 / Lesedauer: 3 min

Einen „Urknall“ für die Zukunft des Stadtbezirks gab es am 17. Februar: Mit der Sprengung des ehemaligen Knepper-Kraftwerks nahm die Entwicklung des riesigen Areals an der Stadtgrenze zu Castrop-Rauxel Fahrt auf. Wenn sich hier wie geplant Logistik-Gewerbe ansiedelt, hat das Auswirkungen auf das Verkehrsaufkommen im Stadtbezirk.

Und wenn an der Stadtgrenze zu Waltrop nahe Groppenbruch ein Industriegebiet entsteht, ist das eine weitere Belastung. Hinzu kommt Verkehr aus weiteren Gewerbegebieten in Castrop, Waltrop, Datteln und Lünen.

An der Stadtgrenze plant die Stadt Waltrop das Industriegebiet Im Dicken Dören. © Stephan Schuetze

„Ich erwarte ein Infrastrukturkonzept für Mengede“, sagt darum Bezirksbürgermeister Wilhelm Tölch. Und das schließt neben dem Verkehrsaufkommen auch Belastungen der Bevölkerung durch Abgase, Lärm und Schmutz mit ein.

Die Straßen zum Knepper-Gelände sind unzureichend

Im Fokus aber: das Knepper-Gelände. Denn wie der Verkehr von Lieferanten und Arbeitnehmern zu dem Gelände gelenkt wird, ist bis dato völlig unklar. Im direkten Umfeld des ehemaligen Kraftwerk-Geländes sind nur wenige und wenig ausgebaute Straßen.

Bezirksbürgermeister Wilhelm Tölch hat klare Erwartungen an die Stadtverwaltung. © Uwe von Schirp

Ein Blick auf die Karte genügt: Der Anschluss an die A42 und A45 über die Auffahrt Bodelschwingh führt über die Straße Langenacker – mit einem Nadelöhr zum parallel verlaufenden Bahngleis unter der Autobahnbrücke.

Nördliche Alternativen zum Autobahnanschluss A2 führen zwangsläufig auf die Straßen Königshalt und Burgring, damit direkt ans Mengeder Ortszentrum oder durch Castrop-Rauxeler Wohngebiete.

Mit der Sprengung des Kraftwerks Knepper im Februar 2019 wurde ein großes Areal an der Stadtgrenze zu Castrop-Rauxel frei. Hier soll sich Logistik ansiedeln. © Stephan Schuetze

Hinzu kommen zunehmende Verkehrsbelastungen vom Castroper Stadtgebiet durch neue Gewerbeflächen direkt an der Stadtgrenze – in einer unzureichenden Infrastruktur. „Die zum Teil ausgebesserten Straßen bedürfen eines Vollausbauzustandes“, sagt Tölch.

Verwaltung soll sich genaueres Bild machen

Er spricht das im Gespräch mit der Redaktion noch vorsichtig aus. An die Adresse der Stadt formuliert er aber klar: „Ich habe die Erwartung, dass die Verwaltung sich in den Außenbezirken mehr einbringt.“

Heißt: sich vor Ort ein genaueres Bild macht, die Kompetenz und Kenntnis der Mengeder Politiker mit einbezieht, mit der und für die Bevölkerung akzeptable Lösungen entwickelt.

Als weitere Herausforderungen für das Jahr 2020 nennt der Bezirksbürgermeister Themen, die etwas entfernt von den Stadtgrenzen und den bundesweiten Hauptverkehrslinien liegen.

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Die Entwicklung von Nette etwa, das im Sozialbericht der Stadt Besorgnis erregende Kennzahlen aufweist. „Ich erwarte hier sukzessive Maßnahmen“, formuliert Tölch an die Stadtverwaltung.

Für die Großwohnsiedlung an der Butzstraße wünscht er sich einen „Sozialstützpunkt ähnlich wie in Westerflilde“ – meint ein Büro mit Rentenberatung, einer Zweigstelle des Jobcenters und weiteren Angeboten.

Umsetzung von Beschlüssen „zieht sich wie Kaugummi“

Wenn Tölch davon spricht, dass das „Schulzentrum mit seinen geplanten und von der Bezirksvertretung bezahlten Maßnahmen ertüchtigt wird“, heißt das nichts anderes als: Die Stadtverwaltung hat die seit Jahren geplante Umgestaltung der Schulhöfe zum Kultur- und Bildungspark als Stadtteilzentrum umzusetzen.

Seit Jahren soll der Hansemannpark eine Strom- und Wasserversorgung erhalten. Die Grünfäche ist nicht nur Freizeitareal, sondern auch eine Veranstaltungsfläche – etwa für den Mengeder Ferienspaß. © Stephan Schütze

Gleiches gilt wohl für den Hansemannpark. Nicht nur mit Blick auf den Mengeder Ferienspaß mahnt Wilhelm Tölch an, dass die für Veranstaltungen genutzte Grünfläche zwischen Nette, Mengede und Oestrich die geplante und geforderte Infrastruktur – vor allem in der Strom- und Wasserversorgung – erhält. „Das läuft ja schon seit vier bis fünf Jahren und zieht sich hin wie Kaugummi.“

Letztlich geht es Wilhelm Tölch um die Lebensqualität im Stadtbezirk. Dazu gehören auch die Gestaltung des Umfeldes des Hochwasser-Rückhaltebeckens in Ellinghausen für die Freizeitnutzung, die Beseitigung von Angsträumen etwa am S-Bahnhof Nette-Oestrich und die Anbindung Mengedes über „Emscher nordwärts“ an das Gelände der Internationalen Gartenschau 2027. Auch dazu werden die Weichen 2020 gestellt.

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