Redakteur Kevin Kindel fährt häufig Bus und Bahn.

Redakteur Kevin Kindel fährt häufig Bus und Bahn. Vor allem bei Fahrten, die aus der Stadt herausführen, gibt es aber immer wieder Probleme. © Kindel / Kiwit

Wir brauchen kein 9-Euro-Ticket, wenn die Züge nicht kommen

rnMeinung

Vom Auto in den Zug umsteigen? Das 9-Euro-Ticket zum Anlass nehmen? Wichtig und erstrebenswert, findet unser Autor. Aber wenn tagelang S-Bahnen ausfallen, dann sehe das ganz anders aus.

Dortmund

, 26.07.2022, 08:55 Uhr / Lesedauer: 1 min

Dass mehr Menschen von Autos in Busse und Züge umsteigen müssen, ist unbestreitbar. Dafür muss das Produkt, das die Verkehrsbetriebe anbieten, aber auch gut genug sein. Selbst mit einem aktuell diskutierten 365-Euro-Jahresticket wäre der Preis schon attraktiv genug - um die Neukunden dauerhaft zu überzeugen, muss sich der Umstieg aber verlässlich lohnen.

Da darf es dann nicht sein, dass nach acht Wochen Angebotszeitraum so viel Personal ausfällt, dass linienweise S-Bahnen tagelang eingestellt werden, so wie es in NRW zuletzt passiert ist. Wenn die Züge nicht planmäßig kommen, überlegt man sich dreimal, auf der Schiene zu reisen.

Wer den Umstieg verpasst, ist fast doppelt so lang unterwegs

Selbst ohne Zeitdruck will niemand an einem warmen Wochenende nach dem Badesee-Besuch an einem Bahnhof stranden. Im Idealfall kommt man nämlich zum Beispiel in 50 Minuten von Haltern am See nach Dortmund. Verpasst man aber beim Umstieg den Anschluss, braucht man fast eineinhalb Stunden.

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Kleinere Verspätungen sind sicherlich zu verschmerzen. Nur sind komplett ausfallende Fahrten oder Verzögerungen von mehr als 20 Minuten einfach zu frustrierend, um überzeugend für den Umstieg zu werben. Doch auch wenn die Spritpreise wieder sinken, ist die Verkehrswende wegen der Klimakrise absolut notwendig.