
Dortmunder Clubs und Diskotheken dürfen seit einem Jahr ohne Sperrstunde öffnen. Wenig überraschend finden die meisten das ziemlich gut. Mehr Besucher, weniger Stress, zufriedeneres Publikum: Die Vorteile liegen auf der Hand.
Dass jetzt noch einmal mit aller Sorgfalt ausgewertet wird, wie das vergangene Jahr gelaufen ist, ist absolut richtig. Sollten dabei allerdings nicht noch eklatante Sicherheits- oder Lärmproblem auftauchen, die bisher niemand auf dem Schirm hat, kann es eigentlich nur eine Antwort geben.
Das Gegenteil von modern
Dortmund muss eine Stadt ohne Sperrstunde bleiben. Zumindest, wenn die vielen Lobreden auf die Wichtigkeit modernen und urbanen Lebens in der Stadt ernst gemeint sind.
Ein festes Partyzeit-Limit ist das Gegenteil davon. Alles daran schreit „Ordnungspolitik der 80er-Jahre“. Das verkennt, dass die Ausgehkultur sich längst gewandelt hat. 2 Uhr ist in vielen Genres nicht das Ende, sondern der Anfang der Nacht.
Folgen bedenken
Natürlich muss man die Folgen von möglicherweise berauschten Menschen im öffentlichen Raum bedenken. Das geht aber auch ohne ein veraltetes Ordnungsinstrument. Ganz ausschließen können wird man die negativen Begleiterscheinungen ohnehin nie.
Dass es wirksamere Mittel dagegen gibt, hat Dortmund zuletzt selbst gezeigt. Etwa durch die Dortmund-Guides oder eine zielgerichtetere Sicherheitsstrategie in Innenstadt-Vierteln.
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