Was passierte 1938? Auch 2021 wurde am Mahnmal in Dorstfeld daran erinnert.

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Antisemitismus: Wir müssen uns dazwischen werfen – immer wieder!

rnMeinung

Muss das noch sein – Jahr für Jahr dieses Gedenken am 9. November? Unser Autor sagt: Ja, es muss, eindeutig! 2021 mehr denn je. Es geht nicht nur um Hass gegen Juden. Es geht um uns alle.

Dortmund

, 09.11.2021, 19:06 Uhr / Lesedauer: 1 min

Die große Verschwörung. Die ganz Reichen, ganz Mächtigen – alle hängen mit drin. Unter den größten Strippenziehern, die sich die Politik und die ganze Gesellschaft untertan machen, klar: Juden. Willkommen im Jahr 2021. In dem solch abstrusen Erzählungen leider auf immer mehr fruchtbaren Boden fallen.

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Hass führt zur Brandstiftung

Nicht nur auf Neonazi-Demos gedeiht dieser Antisemitismus. Auch auf Anti-Corona-Demos und in Telegram-Chatgruppen pflanzen ihn Menschenverächter in die Gedanken vieler Menschen.

Kein Problem? Ein paar Schwurbler nur, keine Gefahr für die Gesellschaft? Falsch: Was passierte am 9. November 1938? Die Brandstiftung war keine geistige mehr, sondern eine echte. Wenige Jahre später: Auschwitz, das Unfassbare, das Abwesende aller Menschlichkeit. Menschen, die andere Menschen industriell vernichten.

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Brände von 1938 sind eine Mahnung für immer

Eins folgt auf das andere. Es sei denn, wir schreiten ein, werfen uns dazwischen, immer wieder. Es sei denn, wir schreien „Nein“, immer wieder. Das gilt nicht nur für Hass auf Juden.

Herkunft, Hautfarbe, Religion, sexuelle Orientierung, körperliche Merkmale – es wird immer Menschen geben, die andere deswegen diskriminieren. Erst mit Worten. Wenn man sie nicht aufhält, auch mit Taten. Die Brände aus der Pogromnacht 1938 sind eine Mahnung, für immer.

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