Mehrmals in den Bauch getreten So geht es dem in Dortmund misshandelten Hund jetzt

Misshandelter Hund: So geht es dem Kangal-Mädchen im Tierheim
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Die 20-jährige Halterin soll ihrem nur acht Monate alten Hund auf einem Spielplatz in Dortmund-Körne mehrmals in den Bauch getreten haben - das Tier wurde von den Behörden aus der Wohnung in der Straße Im Defdahl geholt und befindet sich seit dem 11. Mai im Tierheim. Wir haben bei der Stadt nachgefragt: Wie geht es der Hündin jetzt?

„Es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Sie wird im Tierheim sachgerecht versorgt und gepflegt“, erklärt Maximilian Löchter, Sprecher der Stadt Dortmund. Eine tierärztliche Untersuchung habe ergeben, dass bei dem Hund keine körperlichen Schäden durch äußere Gewalteinwirkung erkennbar waren, wie etwa Wunden, Blutergüsse, Knochen- oder Zahnbrüche.

Tiere leiden auch seelisch

Auch wenn das Tier offensichtlich körperlich unversehrt ist, „bedeutet das nicht, dass der Hund keine erheblichen Schmerzen erlitten hat oder beim derartigen Umgang Leiden erfahren musste“, betont der Sprecher. Denn Hunde können - genauso wie Menschen - durch Gewalterfahrungen traumatisiert werden. Sie wirken dann ängstlich, so als ob sie ständig auf der Hut seien. Sie reagieren übertrieben auf Reize - oder sind plötzlich apathisch.

Wie beim Menschen sei „in diesen Tieren etwas erstarrt. Energie ist in ihnen steckengeblieben und wird im Körper abgespalten, damit der Körper weiterleben kann“, erklärt Trauma-Therapeutin Maike Maja Nowak, die durch eine ZDF-Serie mit dem Titel „Die Hundeflüsterin“ bekannt wurde, in einem Video. Das Ereignis, das ein solches Schock-Trauma ausgelöst hat, wird als Trigger bezeichnet - der Hund versucht, diese Situation künftig zu vermeiden, weil sie das Trauma aktivieren könnte.

Hund misshandelt: Was droht der Halterin?

Wie geht es nun in der Angelegenheit weiter? „Der Sachverhalt wird von der Polizei bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht“, erklärt Maximilian Löchter. Denn nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes wird das Quälen von Tieren mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren geahndet.

Bestraft wird, wer „einem Wirbeltier aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden“ zufügt.

Im Fall aus Körne hat es eine junge Kangal-Hündin getroffen. Die Weibchen dieser Rasse werden mit bis zu 70 cm und bis zu 55 Kilogramm sehr groß und schwer. Oft werden diese Hüte- und Wachhunde älter als zwölf Jahre. Kangals orientieren sich stark am Halter - umso schlimmer ist eine Misshandlung durch den Besitzer.

Der internationale Hunde-Verband beschreibt den Charakter der Tiere so: „Ohne jegliche Aggressivität, unabhängig, sehr intelligent und führig. Gegenüber seinen Herren ist der Kangal anhänglich und loyal.“

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