Mehr Wohngeld kommt - aber mit monatelanger Verzögerung Als Hilfe in der Energiepreis-Krise

Mehr Wohngeld kommt - aber mit monatelanger Verzögerung
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Entlastungen für Menschen mit geringem Einkommen hat der Bund angesichts der Energiepreis-Krise versprochen. Dazu gehört auch eine Reform des Wohngeldes, die ab 1. Januar 2023 gilt.

Aktuell beträgt das durchschnittliche Wohngeld 180 Euro pro Monat. Es wird um 190 Euro auf 370 Euro im Monat mehr als verdoppelt, unter anderem durch eine Heizkosten- und eine Klimakomponente.

Außerdem steigt durch die Anpassung der Einkommensparameter die Zahl der Anspruchsberechtigten. Wohnungsdezernent Ludger Wilde kalkuliert mit einer Verdreifachung - von rund 6000 auf 15.000 bis 20.000 Wohngeld-Bezieher. „Wir rechnen deshalb für Januar mit einer großen Antragsflut“, berichtete Wilde am Montag (28.11.) beim zweiten Energie-Gipfel der Stadt.

Personal wird aufgestockt

Die Verwaltung will deshalb das Personal für die Bearbeitung der Anträge von 26 auf 58 Menschen aufstocken und damit mehr als verdoppeln. Doch das Personal ist nicht der einzige Engpass. Ein weiteres Problem ist, dass das digitale Verfahren zur Bearbeitung der Anträge nach Mitteilung des Landes wohl erst ab April 2023 zur Verfügung stehe.

Die Konsequenz: „Die Anträge können erst ab April bewilligt werden“, sagte Wilde. „Die letzten Anträge werden wohl erst in der zweiten Jahreshälfte bewilligt werden können.“ Die Stadt prüfe aber, ob vorläufige Auszahlungen möglich gemacht werden können.

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