Mehr tote Obdachlose in Dortmund Stadt interessiert sich anscheinend nicht für genaue Zahlen

Seht richtig hin, es geht um Menschen!
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Seht richtig hin, es geht um Menschen!

29 wohnungslose Menschen sind im vergangenen Jahr gestorben. In erster Linie ist das eine traurige Zahl, aber fast genauso traurig ist: Sie ist noch geschönt.

Wie viele Menschen, die hauptsächlich auf der Straße leben, wirklich in Dortmund gestorben sind? Das weiß wohl keiner so genau, auch weil die Stadt offenbar kein Interesse an den genauen Zahlen hat.

Dabei sollte sie interessieren, wie viele Menschen das Leben auf ihren Straßen krank macht oder wie viele Menschen genau dort sterben. Um ihre Außenwirkung bedacht, macht es sich die Stadt leicht, in festen Definitionen zu arbeiten. Nur wer als „ohne festen Wohnsitz“ gemeldet ist, ist das aus Sicht der Stadt auch wirklich.

Sie vergisst dabei, dass sie es mit Menschen zu tun hat, die durchs Raster gefallen sind. Für manche ist es schon eine unglaubliche Herausforderung, einfache Amtsgänge zu erledigen. Mag sein, dass sie vielleicht irgendwo eine Meldeadresse haben, faktisch leben sie trotzdem auf der Straße.

Als eine Studie herausfand, dass wohl eher 900 Menschen in Dortmund auf der Straße leben und nicht 600, wie zuvor angenommen, hat die Stadt mehr Fachkräfte in der aufsuchenden Beratungsarbeit eingesetzt.

Für die Todeszahlen gilt das Gleiche: Ein erster Schritt ist, das Problem in dem Ausmaß zu benennen, in dem es da ist. Erst dann lässt sich auch sagen, was benötigt wird, um es zu bekämpfen. Seht richtig hin! Es geht hier nicht ums Image, es geht um Menschen.

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