Dunkle Wege und skurrile Wendemanöver in Dortmund Dietlind Wallbruch (69) fordert Maßnahmen

Dunkelheit und Lkw-Chaos an der Aplerbecker Straße
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Wenn Dietlind Wallbruch um 5 Uhr morgens aus dem Haus geht, um mit der U-Bahn in die Dortmunder Innenstadt zu fahren, dann fürchtet die 69-Jährige um ihr Leben. „Wir Fußgänger sind hier Freiwild“, sagt die Dortmunderin. Das Problem: An der Aplerbecker Straße auf Höhe der Fritz-Ligges-Straße in Dortmund-Asseln fehlen Straßenlaternen.

„Es ist ein Dunkelfeld, in dem die Autofahrer nicht die Augen offenhalten. Ich traue mich in dieser Jahreszeit nicht, den schnelleren Weg – die Asselner Straße runter zur Haltestelle Businkstraße – zu gehen“, sagt die Anwohnerin, die sich aber auch Sorgen um die Schulkinder in der Nachbarschaft mache.

Wallbruch wünscht sich in der Kurve ein oder zwei neue Straßenlaternen, „sodass die Fußgänger hier besser wahrgenommen werden können“. Die fehlende Beleuchtung habe die Anwohnerin so stark belastet, dass sie ihr Anliegen in der Sitzung der Bezirksvertretung Brackel kundtat. „Wir – also die Bezirksvertreter von Brackel – gucken uns das natürlich an“, sagt Bezirksbürgermeister Hartmut Monecke auch nochmal auf Anfrage dieser Redaktion. Dass dort neue Laternen aufgestellt werden, kann er aber nicht versprechen.

Blick von der Aplerbecker Straße auf die Asselner Straße und die Einmündung, wo LKWs irrtümlich reinfahren und mühselig wenden müssen.
Immer wieder verirren sich Lkw-Fahrer an der Asselner/Aplerbecker Straße. © Pauline Korte

Auch auf dem Rad- und Fußweg der Landesstraße L556, der Asselner Straße, fehle es an Licht. Wallbruch habe deswegen bereits Straßen.NRW kontaktiert. Aber: „Die Beleuchtungsanlagen fallen in den Zuständigkeitsbereich von den Kommunen. Wenn die Stadt Dortmund den Fuß- und Radweg dort beleuchtet haben möchte, dann können die Zuständigen gerne bei uns anfragen – in der Regel haben wir da nichts gegen“, sagt Petra Vesper, Pressesprecherin von Straßen.NRW.

Lkw-Fahrer verirren sich auf Radweg

Ein paar Meter weiter beobachtete Wallbruch einen kuriosen Missstand. Auf dem Weg zum Rewe-Logistikzentrum und der Tedi-Zentrale biegen die Lkw-Fahrer von der Landesstraße zu früh ab. Diese fahren den Weg zur Trasse hoch „und müssen auf dem Radweg wenden“, berichtet die Anwohnerin, die sich gut in die Lage der Lkw-Fahrer versetzen kann. „Die Jungs tun mir leid. Ich habe selbst einen Bus-Führerschein und habe in der Verkehrsplanung gearbeitet. Hier mit einem Gelenkbus, der vergleichbar mit einem Sattelzug ist, rückwärtszufahren, ist kein Spaß.“

Blick auf die Lkw-Verbotsschilder mit dem Zusatz Land- und forstwirtschaftlicher Betrieb frei – eins der Schilder ist schief, wie angefahren.
Für Dietlind Wallbruch kommen die Straßenschilder zu spät. © Pauline Korte

Die Konsequenz: Die Lkw-Fahrer müssen auf dem Radweg wenden und „machen dabei einiges kaputt – das sieht man an den tiefen Reifenspuren neben der Fahrbahn“. Vor dem Anstieg zur Trasse stehen Schilder, die die Einfahrt für Lkw-Fahrer verbieten und ausschließlich für den landwirtschaftlichen Verkehr freigibt. „An der Stelle ist es aber schon zu spät. Die Lkw-Fahrer sind schon auf dem Weg. Die Schilder müssen direkt an der Kreuzung ersichtlich sein“, kritisiert Wallbruch.

Neben der Fahrbahn sind Reifenspuren.
Beim Abzweig von der L556 müssen viele Lkw wenden – das zeigen tiefe Reifenspuren im Matsch. © Pauline Korte

Bezirksbürgermeister Monecke kennt die Ecke von parkenden Lkws: „Wir haben schon beschlossen, dass an der Asselner Straße Findlinge oder Ähnliches installiert werden, doch wir warten noch auf einen Bescheid von der Verwaltung.“

Das Tiefbauamt der Stadt Dortmund hat bislang noch nicht auf die Anfrage dieser Redaktion reagiert.