Aufsuchende Jugendarbeit, Jugendfreizeitstätten oder einfach nur Treffpunkte für Jugendliche: Im Stadtbezirk Aplerbeck sieht man sich, was das angeht, vernachlässigt. Vor allem in Bezug auf die Arbeit mit den Jugendlichen gebe es in der Stadt Dortmund ein massives Nord-Süd-Gefälle.
Gerade im ländlichen Bereich im Dortmunder Süden sieht die Politik Nachholbedarf. Die SPD stellte deshalb in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Aplerbeck den Antrag, im Bereich Sölde, Sölderholz und Lichtendorf eine weitere volle Stelle für einen Jugendamts-Mitarbeitenden einzurichten. Man wünscht sich jemanden vor Ort, der sich um die Belange der jungen Leute im Alter zwischen 12 und 18 Jahren kümmert.
Jugendtreff Sölde
Die Mitglieder der BV zogen mit und unterstützen das Ansinnen – nun ist die Stadt Dortmund am Zuge. Derzeit gibt es in dem Bereich lediglich den Jugendtreff Sölde. Hier kümmert man sich aber hauptsächlich um die Belange jüngerer Kinder.
„Alle, die nicht in Vereinen organisiert sind, laufen auf der Straße rum, haben keinen Ansprechpartner“, sagt Ursula Zierke (SPD). Das Thema Jugend-Treffpunkt schwele schon länger. „Jugendbuden“ an verschiedenen Orten sollten es sein. Umgesetzt wurde es nie. Jetzt aber fordert man in Aplerbeck für die südlichen Ortsteile mehr aufsuchende Jugendarbeit.

Dabei gehe es auch um Prävention, denn beispielsweise an der Sölder Grundschule, der Emschertalgrundschule, komme es immer wieder zu Vandalismus durch Jugendliche. „Wir wollen aber nicht die Jugendlichen verdammen, sondern einen Ansprechpartner für sie haben, damit frühzeitig geschaut wird, was diese Jugendlichen so brauchen“, erklärt Ursula Zierke.
Finanzierung durch die Stadt
Und das könne man eben nur vernünftig umsetzten, wenn es eine feste Stelle im Bereich Sölde, Sölderholz und Lichtendorf gebe. Ob die Stadt Dortmund am Ende einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin stellen würde, sei nicht so wichtig. Die Stadt müsse aber diese Stelle finanzieren. „Ich habe ganz lange im Dortmunder Norden gearbeitet“, sagt Ursula Zierke. „In den Dortmunder Norden sind ganz viel Geld und Stellen reingeflossen.“ Aber es könne nicht sein, dass nur noch alles dorthin fließt. Es müsse auch einmal an die Außenbezirke gedacht werden.

Das Projekt „Nordwärts“ haben eine zu starke Lobby, deshalb sei im Dortmunder Süden so wenig passiert. „Wir wollen hier kein Jugendzentrum hinbauen. Uns geht es um die Finanzierung einer Stelle in der aufsuchenden Jugendarbeit“, erklärt Lothar Buddinger (SPD). Und das müsse die Stadt Dortmund jetzt leisten.
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