Beim Wühlen in den Müllbergen hat der Radfahrer verräterische Spuren gefunden. Ob sie aber tatsächlich zu den dreisten Umweltsündern führen, ist fraglich. © privat
Krasser Anblick
Mega-Müllberg auf dem Radweg: „So viel Dreistigkeit noch nicht erlebt“
Wilde Müllkippen sehen wir in Dortmund leider fast täglich. Die Dreistigkeit der Umweltsünder kennt offenbar keine Grenzen. Ein Dortmunder Radfahrer schickte uns Schock-Bilder.
Auf dem Weg zur Arbeit ist am vergangenen Wochenende ein Dortmunder Radfahrer jäh ausgebremst worden. Mitten auf dem Radweg türmte sich vor ihm ein riesiger Berg aus geschätzt 20 bis 30 blauen Müllsäcken auf. „So viel Dreistigkeit von Handwerkern habe ich noch nie erlebt“, äußerte der geschockte Mann gegenüber dieser Redaktion. In den Tüten befinden sich offensichtlich Renovierungs-Abfälle.
Den Müllberg an der Niedernetter Straße in Niedernette, Höhe Ellinghauser Straße, meldete der Radfahrer nicht nur dieser Redaktion, sondern über die „Dreck-Petze“ auch dem Dortmunder Entsorgungsunternehmen EDG. Er fotografierte den krassen Anblick und suchte sogar nach Spuren.
Dieser Anblick schockt wohl nicht nur den Radfahrer, der den Müllberg entdeckt hat. Die Dreistigkeit der illegalen Müllentsorger kennt keine Grenzen. © privat
In seine Finger geriet beim Wühlen im Müll ein Parkschein. Ob sich darüber allerdings die abgebrühten Umweltsünder finden lassen, ist mehr als fraglich. Denn dafür müsste dieser Parkbereich mit Videokameras ausgestattet sein.
Emschergenossenschaft erstattet Anzeige
Im Laufe unserer Recherche stellte sich heraus, dass die EDG in diesem Fall nicht zuständig ist, sondern die Emschergenossenschaft. Sie hat nun die Kümmerkarte und muss den riesigen Müllberg entsorgen.
Dabei soll es sich um keinen Einzelfall handeln: „Illegale Müllablagerungen passieren leider regelmäßig an unseren Wegen und Betriebsanlagen. Die Entfernung bindet wertvolle Arbeitskapazität, die Entsorgung sorgt für erheblichen Finanzaufwand“, schreibt Pressesprecherin Anne-Kathrin Lappe.
Wilde Müllplätze entferne die Emschergenossenschaft möglichst zeitnah und bringe sie je nach Umfang auch zur Anzeige. „Das werden wir auch in diesem Fall tun.“ Leider sei die Ermittlung der Verursacher aufwendig und daher selten erfolgreich. „Dies fällt allerdings in den Aufgabenbereich der Ordnungsbehörden.“
Für die Abfallentsorgung in der Natur habe man kein Verständnis. „Zumal die kommunalen Entsorgungshöfe kostenfreie oder sehr kostengünstige Entsorgungsmöglichkeiten anbieten“, betont Anne-Kathrin Lappe.
EDG-Sprecherin Petra Hartmann hatte unserer dieser Redaktion bereits in einem früheren Gespräch Zahlen zur illegalen Müllentsorgung genannt. So wurden im Jahr 2020 mehr als 11.800 Meldungen von unerlaubten Abfallablagerungen registriert und von dort 1800 Tonnen Abfall abgeholt. Im Jahr 2019 waren es rund 7800 Meldungen.
Mit dem illegalen Müllberg wird ein Radweg blockiert. © privat
Teilweise hohe Bußgelder
Wer sich erwischen lässt und eindeutig identifizierbar ist, riskiert zum Teil hohe Bußgelder. Die überwiegende Mehrheit der Bußgelder liege zwischen 75 und 200 Euro, so Petra Hartmann. „Für besonders große und gefährliche Ablagerungen werden aber durchaus auch 1000 Euro und mehr fällig.“
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