Zunächst klang es wie ein Scherz: Drei Backstreet Boys wollen vor ihrem Konzert in der Westfalenhalle für ein Meet-and-Greet (also ein Treffen mit Fans) ins Hörder Cabaret Queue kommen. Es war aber kein Scherz - zur Freude hunderter begeisterter Fans mit Anreisen teils weit über Dortmund hinaus.
Gegen 9 Uhr am Freitagmorgen standen die ersten Backstreet-Boys-Fans vor der Tür des Cabaret Queue. Sie hatten Karten ergattert für ein Treffen mit Nick Carter - auf „Chords and Coffee“ wie es auf dem Schild vor der Tür zu lesen ist, also einen Kaffee und ein Privatkonzert auf der Theaterbühne.

Für später am Tag stehen außerdem ein Essen mit Howie Dorough („Howie Eatz“) und Fingernägel-Lackieren mit AJ McLean („Nails and Notes with AJ“) auf dem Programm - jeweils für weitere Gruppen von Fans. Ganz günstig waren die exklusiven Treffen nicht, über 200 Euro haben die 90er-Stars aufgerufen.
Persönliches Konzerterlebnis
Für Maryam aus Wiesbaden kein großes Thema. Sie sagt, sie sei schon seit fast 30 Jahren Fan der US-Boygroup. „Ich hab die schon öfter getroffen und bin denen auch hinterhergereist. Die längste Strecke, die ich geflogen bin, extra für die Jungs, war nach Hawaii. Da hab ich mir die letzten Konzerte 2019 angeschaut.“
Auch, dass Nick Carter etwas über den geplanten Beginn um 11 Uhr heraus auf sich warten lassen hat, dürfte da der spürbaren Begeisterung keinen Abbruch getan haben. Ein kurzes Video, das das Cabaret Queue später selbst auf Facebook veröffentlicht hat, zeigt die persönliche Konzertatmosphäre, mit der die etwa 160 Fans, die allein für Nick gekommen waren, belohnt wurden.
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Eingestehen muss man sich wohl: Die Dimensionen eines Meet-and-Greets mit den Backstreet-Boys in den 90ern erreicht die Band heute nicht mehr. Aber als - so darf man es durchaus sagen - Ikonen einer Musik-Epoche haben sie nach wie vor treue Fans.
Überraschender Anruf
Warum sich Nick, Howie und AJ für Hörde entschieden haben und nicht etwa für ein Meet-and-Greet in den Westfalenhallen, kann auch Sophie Sanftenschneider vom Cabaret Queue nur vermuten: „Unser Theater hat eine besondere Atmosphäre. Die haben uns angerufen vor zwei Tagen und wir haben das natürlich erst nicht geglaubt. Und dann ging alles total schnell.“

Schnell ging auch der kurze Moment, in dem auch Außenstehende einen Blick auf Nick Carter erhaschen konnten. An einem der Seiteneingänge zum Cabaret Queue tauchte er für kaum eine Minute auf und verschwand dann wieder nach drinnen.
Maryam dürfte da mehr von dem 90er-Star gehabt haben. Ob sie beim Privatkonzert auch ihren Lieblingssong „Incomplete“ zu hören bekommen hat, wissen nur die, die dabei waren. Auf der Setlist für das Konzert am Abend, für das sie selbstverständlich auch Karten hat, dürfte er jedenfalls stehen. „Incomplete“, sagt Maryam kurz vor Eintreffen des Stars und lacht, „wenn der Nick nicht da ist, ist es für mich halt unvollständig“.
Weitere Bilder von Freitagmorgen sehen Sie unter RN.de/Dortmund
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