Jenny Grussendorf, Wirtin des „Masterpiece“ in Dortmund am Brackeler Hellweg, hat angekündigt, ihre Kneipe ab sofort zu schließen. Dabei war ihr ursprünglicher Plan, das Kult-Lokal noch bis Weihnachten zu betreiben. Hohe Mietkosten und ihren Gesundheitszustand hatte sie kürzlich in einem Facebook-Beitrag als Gründe angeben.
Die 35-Jährige hatte Mitte Oktober einen Schlaganfall erlitten. Doch was hat Grussendorf nun dazu bewegt, den Laden schon jetzt nicht mehr zu öffnen?
Ein Ereignis am Donnerstag (1.12.) sei dafür ausschlaggebend gewesen, berichtet sie gegenüber dieser Redaktion: In die Kneipe sei eingebrochen worden. Die Polizei und ihr Anwalt seien eingeschaltet worden, sagt Grussendorf.
Zwar könnte sie theoretisch das „Masterpiece“ wieder öffnen, dennoch sagt sie: „Ich möchte nicht ohne die Polizei in den Laden hineingehen.“ Schließlich wisse die Wirtin nicht, was sie hinter der Tür erwarte.
Belastung ist zu groß
Ob das „Masterpiece“ danach nochmal öffnet? Unwahrscheinlich. Grussendorf erklärt: „Die Belastung mit den hohen Kosten für Miete, Personal und Einkauf sowie mit meiner Gesundheit bekomme ich nicht hin.“ Die Wirtin geht davon aus, dass sie nach dem knapp überstandenen Schlaganfall bis Februar 2023 nicht arbeiten kann.

Damit ist das Kapitel „Masterpiece“ nach nicht mal sechs Monaten schweren Herzens wieder beendet. Denn erst im Juni war in der Kneipe die große Wiedereröffnung gefeiert worden. Grussendorfs zweiter Laden, die Kneipe „Heimspiel zum Igel“ an der Märkischen Straße, bleibt allerdings weiterhin geöffnet.
Die Probleme mit dem „Masterpiece“ hätten allerdings schon begonnen, bevor Grussendorf am 19. Oktober wegen eines Schlaganfalls zusammengebrochen war. So hält Grussendorf die monatliche Miete von 3000 Euro für überzogen. Außerdem gebe es handwerkliche Mängel an den verlegten Fliesen und Stromleitungen. All das habe zu Streitigkeiten mit dem Vermieter geführt.
Kunden bedauern Aus für Kult-Kneipe
Dass das „Masterpiece“ schließen muss, macht nicht nur die Wirtin selbst, sondern auch ihre Kundinnen und Kunden traurig. So lautet beispielsweise ein Facebook-Kommentar: „Traurig, eine weitere Institution der Dortmunder Vororte, die fehlen wird... Erst Webers Rippchen, nun das Masterpiece... Es wird langsam aber echt mau und leer.... Dir weiterhin eine gute Genesung.“
Ein weiterer Nutzer formuliert: „Schade, aber Gesundheit geht vor, alles Gute.“ In einem weiteren Kommentar heißt es: „Eine vernünftige, wenn auch traurige Entscheidung. Ich weiß, du kommst mit voller Power und neuen Ideen wieder.“
Und genau das hat Grussendorf vor. Die Wirtin kündigt an: „Wenn nächstes Jahr im März ein Ladenlokal in Brackel frei wird, mache ich nochmal einen Laden auf.“ Dieser soll dann ein ähnlich uriges Flair haben wie das „Masterpiece“.
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