Es ist richtig früh am Morgen - egal, ob in der U41, U42 oder U43: Schüler auf dem Weg zum Unterricht. Erwachsene, die zur Arbeit müssen. Zwei Rentner, die sich über den bevorstehenden Arztbesuch unterhalten. Alles wie gewohnt? Ja und nein.
In manchen Bereichen sieht es aus wie immer, genauer: wie seit dem 27. April 2020. Gerade dort, wo es eng ist, tragen weiterhin alle Maske im Gesicht. Dabei müssten sie das gar nicht mehr.
Pflicht endet nach 1010 Tagen
Mit dem 1.2.2023 endet die Maskenpflicht in Bus und Bahn. Hatte es ab Ende April 2020 noch die Stoffmaske getan, wurden später im Jahr die medizinischen Masken Pflicht - in den Fahrzeugen ebenso wie an den Haltestellen und Bahnsteigen.
Erst im Sommer 2022 wurde gelockert - zunächst draußen an den Wartepunkten, später auch drinnen. In Bus und Bahn aber musste man bis Januar 2023 weiterhin einen Mund-Nase-Schutz tragen. Bis zuletzt gab es Kontrollen, bis zuletzt galt auch der Bußgeldkatalog von 150 Euro für einen Verstoß.
DSW21-Sprecher: „Endlich“
„Wir freuen uns, dass es endlich soweit ist“, sagt DSW21-Sprecher Frank Fligge an diesem ersten Morgen nach der Maskenpflicht. „In den letzten Wochen konnten wir nicht mehr nachvollziehen, dass im Nah- und Fernverkehr diese Maskenpflicht krampfhaft aufrecht erhalten wurde, wenn sie überall an allen anderen Stellen wegfiel.“
Das sei „eigentlich keinem mehr zu vermitteln“ gewesen, so Fligge weiter. Dass die Entscheidung über das Maskentragen nun jedem selbst überlassen sei, „ist ein Schritt zur Normalität“.

Zwei Neuerungen „wilde Sache“
Genau dieselben Worte wählt auch eine junge Frau, die ab sofort keine Maske mehr tragen will. So wie sie halten es viele am Mittwochmorgen. Gerade in den leereren Abteilen der Stadtbahnen und S-Bahnen, bei den größeren Abständen sind viele Gesichter komplett zu sehen.
Manchmal trägt jeder Zweite noch eine Maske, manchmal jeder Dritte oder Vierte. Ganz verschwunden ist die FFP2 aber noch längst nicht. Mal so, mal so wolle er es halten, sagt ein Mann - je nachdem, wie voll es sei. „Dass man gleichzeitig nicht mehr in Quarantäne muss, ist natürlich eine wilde Sache“, gibt er zu bedenken.
„Jeder ist alt genug“
Das heiße ja, man dürfe theoretisch „infiziert ohne Maske Bahn fahren“. Ein anderer Mann findet: „Jeder ist alt genug, um selbst zu entscheiden, ob er die Maske tragen möchte oder nicht.“
Spielt bei dieser Entscheidung eine Rolle, welche Herkunft oder welchen sozialen Hintergrund eine Person hat? Unsere Stichprobe am ersten Morgen nach der Maskenpflicht in den Bahnen im innerstädtischen Bereich ergibt: Nein, absolut nicht. Es ist offenbar immer eine ganz individuelle Entscheidung.
Auch bei einem jungen Mann, der am Stadtgarten schnell noch die Maske aufsetzt, bevor er in die U-Bahn steigt. Erst drinnen sieht er andere Fahrgäste ohne, murmelt kurz: „Ach ja, 1.2.“ Kurz nestelt er an der Maske, guckt schnell links und rechts, lässt dann aber doch die Hand sinken. Und die Maske dieses Mal noch auf.Tag 1 nach der Maskenpflicht rn.de/dortmund
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