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Stichprobe: Wo gibt es in Dortmund noch Schutzmasken zu kaufen?
Masken-Pflicht ab Montag
Die Maskenpflicht kommt ab Montag (27.4.) und gilt für den ÖPNV und beim Einkaufen. Pflicht schön und gut, nur: Wo bekommen Dortmunder die Masken jetzt her? Eine Auswahl ergibt unsere Blitzumfrage.
Die Dortmunder Sackfabrik Otto Sticht hat ihre Sache zu gut gemacht: Das Unternehmen hat auf die Produktion von Gesichtsmasken umgestellt und ist schon jetzt - auf Wochen ausverkauft. In Dortmund gibt es aber noch andere Möglichkeiten, an Mundschutz zu kommen. In einer Blitzumfrage haben wir am Mittwoch beliebte Quellen abgefragt:
Supermärkte: Im Rewe Homberg auf dem Höchsten gab es schon vor der Bekanntmachung der Tragepflicht Masken im Regal. „Die Kunden gehen dran, aber bislang ist kein Hype ausgebrochen“, sagt Inhaber Uli Budnik.
Die Kunden nähmen die chirurgischen Masken für 99 Cent pro Stück eher beiläufig mit. „Sollte es zum Ansturm kommen, haben wir genug“, so Budnik. Seine Preise würden nicht steigen, zudem werde er Masken an Arztpraxen verschenken.

OP-Masken gibt es schon seit Tagen im Rewe Homberg auf dem Höchsten. Aber nur 5 Stück pro Kunde und Einkauf. © Rewe Homberg
In den beiden Edeka-Filialen von Marcus Nüsken in Huckarde und in der Gartenstadt gibt es Baumwoll-Masken für jeweils 4,99 Euro.
Der Basic-Bio-Supermarkt an der Kampstraße in der City verkauft Einwegmasken. 50 Stück kann man hier für 50 Euro bekommen.
An einem Kiosk in der Johannesstraße gibt es sogar FFP2-Masken für je 7,90 Euro.
Internet: Nicht wenige Hobby-Näherinnen und -näher verdienen sich mit dem Verkauf von Baumwollmasken ein bisschen was dazu. Einige Dortmunder stellen ihre Produkte auch bei Ebay ein, in der Regel liegt der Stückpreis zwischen 2,50 und etwa 8 Euro, wie ein Blick ins Auktionshaus am Mittwoch (22.4.) ergab.
Bei Scheidings Lagerverkauf in Oestrich war man von Feuerwerkskörpern schnell auf Desinfektionsmittel umgestiegen. Mittlerweile gehen auch Millionen von Masken über die virtuelle Theke im eigens eingerichteten Online-Shop unter ssi-hygiene.com.
Baumärkte: Sowohl Hellweg in Kley als auch Bauhaus in Aplerbeck haben Mundschutzmasken im Sortiment - aber gerade nicht in den Regalen. Die Bestände sind ausverkauft. Der Hammer an der Märkischen Straße hat aktuell Feinstaubmasken.
Apotheken: Michael Mantell ist Vorsitzender des Apothekerverbandes Dortmund und Inhaber der Stifts-Apotheke in Hörde. Eine allgemeine Aussage für die Lage in den Apotheken kann er nicht geben. „Das ist sehr individuell“, sagt er.
Er gibt aber einen Einblick in einen verrückten Markt. „Ich bekomme jeden Tag 30 Angebote von Masken-Anbietern, das ist ganz schwer zu überschauen. Denn darunter sind viele schwarze Schafe.“ Einige verlangen eine Vorauszahlung, ohne einen Liefertermin zu benennen.

Michael Mantell in seiner Stifts-Apotheke in Hörde. Er lässt Masken nähen, um sie an seine Kunden verkaufen zu können. © Marius Paul (Archiv)
Masken kaufe er derzeit mitunter für 1,90 pro Stück ein - vor Corona lag der Preis bei 7 Cent.
Mantell kauft zudem für 5 Euro Masken bei einer benachbarten Schneiderei und verkauft sie für 6 Euro weiter, zudem lässt er welche in Polen produzieren. „Wir versuchen unseren Kunden so viel wie möglich zu liefern, und in fast allen Fällen gelingt das.“
Stoffläden: Claudia Moch betreibt ihr Geschäft „Stoff im Pott“ in Brackel derzeit nur als Online-Versandhaus. Sie verkauft keine Masken, aber das, was dafür nötig ist. „Alles, was Selbstnäher brauchen, wird gerade massenweise bestellt“, sagt sie. Das Problem: Die Stoff-Großhändler in ganz Europa vermelden ausverkaufte Lager und Wartezeiten bis in den Sommer. Sie selbst hat aber noch reichlich Stoffe auf Lager.
Die Stickerei Carasi in Körne hat umgeschwenkt und produziert nun individuell bestickten Mundschutz. 80 bis 100 Anfragen täglich seien zuletzt bei ihm eingegangen, sagt Christian Carasi.
Sanitätshäuser: Klassische medizinische Masken sind derzeit Mangelware. „Der Markt ist leer gefegt“, heißt es aus dem Sanitätshaus Franck Reha-Technik in Hörde. Immerhin das Personal komme an selbstgenähte Masken.
Das Sanitätshaus MA in Eving hat selbstgenähte Masken und verkauft diese auch. „Wir weisen unsere Kunden aber darauf hin, dass es keine medizinischen Masken sind und wir keine 100-prozentige Garantie für Schutz übernehmen können“, sagt eine Mitarbeiterin.
Das Sanitätshaus Tingelhoff hat OP-Schutzmasken zum einmaligen Gebrauch auf Lager, erhältlich sind sie in allen Filialen - unter anderem am Körner Hellweg, am Ostenhellweg und am Knappschaftskrankenhaus in Brackel.
andere Händler: Der „Schultenhof Hofladen“, eine Werkstatt der Awo an der Stockumer Straße 109, hat Masken vorrätig - genäht von freiwilligen Näherinnen für die Arbeiterwohlfahrt. „Mit den Erlösen wird weiter benötigtes Material gekauft.“
„Eigentlich beliefern wir die Industrie, aber Masken können auch privat bei uns erworben werden“, heißt es vom Unternehmen „Phoenix - Technischer Handel“ aus dem Edelstahlweg in Aplerbeck. „Wir haben FFP2-Masken und die ganz einfachen NMS-Masken.“
Die kleine private Parfümerie Borgmann am Brackeler Hellweg verkauft dreilagige Einwegmasken für 1,30 Euro pro Stück: „Die maximale Abgabemenge pro Person ist im Laden auf zehn Stück pro Person beschränkt, damit möglichst viele Brackeler Masken bekommen.“
Hinweis: Wir erheben in dieser Übersicht keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Abfragen erfolgten stichprobenartig. Wenn Sie weitere Tipps haben, wo Dortmunder zu fairen Konditionen an Masken kommen können, schicken Sie uns eine Mail an lokalredaktion.dortmund@ruhrnachrichten.de
Diese Liste haben wir am 24. April um 17.20 Uhr aktualisiert, nachdem sich weitere Anbieter gemeldet hatten.
Kein Ersatz für professionelle Masken
- Selbst genähte Mund-Nasen-Masken sind nur ein Behelf und kein Ersatz für professionelle Masken. Deshalb garantieren sie auch keinen Schutz vor dem Coronavirus.
- Aber sie bremsen den Tröpfchenflug beim Atmen beziehungsweise Sprechen – und tragen so zu einem geringeren Risiko bei, andere zu infizieren.