Schimmel in Kita in Dortmund Kindergarten in der Innenstadt muss schließen

Schimmel: Kindergarten in westlicher Innenstadt muss schließen
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Der Schimmel im Keller einer Kita in Dortmund hat sich so weit verbreitet, dass die Einrichtung geschlossen werden muss. Das hat der Träger am Mittwochnachmittag (05.03.) mitgeteilt.

Betroffen ist der evangelische Martin-Kindergarten in der westlichen Innenstadt. Der Träger, der Evangelische Kirchenkreis Dortmund, betont, es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme.

55 Kinder und 14 Mitarbeiter

So wird die Kita auch erst im Sommer schließen: zum Ende des Kindergarten-Jahres am 31. Juli 2025. Aktuell besuchen 55 Kinder die Einrichtung. 18 kommen nach Angaben des Kirchenkreises im Sommer ohnehin in die Schule.

Den 37 weiteren Mädchen und Jungen wolle man Angebote in anderen evangelischen Kitas machen. Falls Eltern zur Kita eines anderen Trägers wechseln wollten, werde man sie aber auch unterstützen, so Christoph Müller, der Leiter des Referats Tageseinrichtungen für Kinder. Auch die aktuell 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werde man anderswo weiterbeschäftigen.

„Ein Schock“ für die Eltern

Die Eltern seien am Dienstagnachmittag (04.03.) informiert worden, erklärte die für die Martinkirche zuständige Pfarrerin Miriam Helmert. Sie wisse, dass das natürlich „ein Schock“ für die Eltern sei - zumal die meisten fußläufig aus der direkten Umgebung kämen.

Mittelfristig wäre der Kindergarten allerdings nicht mehr zu retten gewesen. Deshalb trete man jetzt den „geordneten Rückzug“ an. Zum Glück bleibe noch Zeit bis zum Sommer. Bis dahin könne alles geregelt werden.

Neben einem dunkelroten Backsteingebäude steht eine runde modern gestaltete Kirche inklusive Kirchturm.
Der angrenzende Gebäudeteil der Kita, in dem die Diakonie Räume hat, ist nicht vom Schimmelbefall betroffen - ebensowenig die Martinkirche und ihre Gemeinderäume dahinter. © Björn Althoff

Kita hatte nur noch Bestandsschutz

„Dass die Tage der evangelischen Kita an der Sternstraße mittelfristig gezählt sind, wussten wir“, so Christoph Müller: „Das Raumangebot entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderungen des Landesjugendamtes, besitzt allerdings nach über 100 Jahren des Betriebes vor Ort noch einen sogenannten Betriebsstandschutz“

Nun sei man aber „gezwungen, schneller zu handeln – um die Gesundheit der Kinder und unserer Mitarbeitenden nicht zu gefährden.“ Von unten dringe immer wieder Wasser ins Gebäude, genauer: durch den Fußboden.

Mehrere Fachfirmen seien zum selben Ergebnis gekommen: Aktuell sei die Luftqualität im Kindergarten noch unbelastet – aber der Schimmel im Keller werde sich weiter ausbreiten.

Regelmäßige Luft-Kontrollen

„Die Luft wird weiterhin regelmäßig kontrolliert“, unterstreicht Pfarrerin Helmert. Immerhin: Weder das an den Martin-Kindergarten angrenzende Gebäude der Diakonie noch die Martinkirche mit ihren Gemeinderäumen seien betroffen. Der Schimmel habe sich nur im Kita-Teil ausgebreitet.

In einem Radius von rund einem Kilometer um die Martin-Kita herum befinden sich einige weitere Kitas - weitere evangelische ebenso wie katholische, städtische oder freie.