Rund 75 Menschen folgten am Montagabend (19.2.2024) dem Aufruf des Fördervereins Dortmund-Marten und Germania. In der Meile in Marten demonstrierten sie unter dem Motto „Dortmund für Demokratie – zusammen stark!“.
Der Stadtteil war in den vergangenen Jahren immer wieder mit Rechtsextremismus konfrontiert: So nahmen Dortmunder Neonazis mehrfach an Demonstrationen durch den Ort teil. Sie verbreiteten dabei Hass und Angst.
Solche Demonstrationen gab es in der jüngeren Vergangenheit nicht mehr. Dafür tauchten aber in den vergangenen Wochen Schmierereien in Marten auf, die sich mit einem per Haftbefehl gesuchten Dortmunder Neonazi solidarisieren.
Monika Rößler von der Nachbarschaftswerkstatt zeigte sich am Montagabend froh, dass die Präsenz der Neonazis durch das Gegenhalten gesellschaftlicher Akteure und Behörden zurückgegangen sei. Es gehe aber auch um die AfD: Die sehe zwar anders aus, sei aber auch von Nazis durchsetzt, meinte Rößler. Auch da müsse die Gesellschaft gegenhalten.
Brankamp: Nazis suchen Nischen
Auch der Lütgendortmunder Bezirksbürgermeister Heiko Brankamp von der SPD bekräftigte die Bedeutung des Protests gegen Rechtsextremismus. Nazis würden sich immer wieder eine Nische in der Gesellschaft suchen. Die Unzufriedenheit der Menschen und eine auseinandergehende Schere zwischen Arm und Reich seien ihr Nährboden. „Wir Demokraten müssen dagegenhalten“, meinte Brankamp.
Die Kundgebung in Marten war Teil einer ganzen Reihe von Protesten. Zuletzt hatte es eine Kundgebung in Dorstfeld gegeben. Der Staffelstab in Form einer Regenbogenbank soll nun von Ort zu Ort weitergegeben werden. In verschiedenen Stadtteilen sollen engagierte Bürger und Vereine den Protest weitertragen.

Die Regenbogenbank ist ein Nachbau der Bänke vom Dorstfelder Wilhelmplatz. Die stehen dort als permanenter Protest gegen Dortmunder Neonazis, die einen Teil von Dorstfeld als ihren Kiez bezeichnen.
Der SPD-Landtagsabgeordnete Ralf Stoltze hatte bei der vergangenen Kundgebung dazu aufgerufen, den Protest in unterschiedliche Stadtteile zu bringen. Er zeigte sich am Montagabend erfreut, dass dies so gut gelinge und die Martener so schnell die Initiative übernommen hätten.
„Ihr werdet nicht die letzten sein“, erklärte Stoltze überzeugt. Die Martener übergaben den „Staffelstab“ am Abend weiter an den Verein „Train of Hope“. Die Flüchtlingsinitiative wird am Freitag (23.2.2024) die nächste Kundgebung veranstalten. Um 17 Uhr soll auf der Münsterstraße in der Dortmunder Nordstadt demonstriert werden.
Plakate, Protest und Regenschirme: Die Bilder des Abends auf rn.de/luetgendortmund