Polizeipräsident Gregor Lange hat sich viel Zeit genommen. In einem langen Antwortschreiben nimmt er Stellung zu einem Brief, den besorgte Anwohnerinnen und Anwohner aus Aplerbeck an ihn und Bürgermeister Thomas Westphal geschickt haben. Darin geht es um Angst vor Kriminalität, Drogen und Gewalt. Ein Ort steht dabei besonders im Fokus. Der Bereich um die Endhaltestelle der U47 am Aplerbecker Marsbruchplatz.

Die Polizei kennt die Situation vor Ort. Das sagt auch Gregor Lange. Doch, so räumt er ein, die Polizei allein könne die Probleme, oder wie er sagt, das komplexe Phänomen der Kinder- und Jugendkriminalität, nicht lösen. Es handele sich hier um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der sich alle stellen müssten. Denn die Zahl der strafunmündigen Täter steige – auch in Aplerbeck, so der Polizeipräsident. Immerhin von 5,35 auf fast 7 Prozent im Jahr 2023.
Bei Jugendlichen rückläufig
Bei den Jugendlichen seien dagegen sogar rückläufige Tendenzen zu beobachten. Das schlägt sich auch in Zahlen nieder. So ist die Straßenkriminalität in Aplerbeck im Jahr 2023 um mehr als 18 Prozent zurückgegangen.
„Ein Ergebnis, das nach meiner Bewertung auf die intensiven und vielfältigen Maßnahmen der Polizei zurückzuführen ist“, sagt der Polizeipräsident. „Diese haben wir gemeinsam mit der Stadt in Aplerbeck umgesetzt.“ Man schöpfe alle Mittel aus, die das Strafrecht zur Verfügung stelle.
Erfolge in 2023
Doch was heißt das genau? Man reagiere, so Lange, auf Auffälligkeiten unter anderem mit einem „Intensivtäterkonzept“ und „Bereichsbetretungsverboten“ für Jugendliche, die im öffentlichen Raum Konflikte austragen und damit die Bürgerinnen und Bürger verunsichern. Und es gibt durchaus Erfolge im Aplerbecker Zentrum.
„Auf Grundlage umfangreicher Ermittlungen und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Haus des Jugendrechts gelang es zurückliegend, Rädelsführer auszumachen und Haftbefehle gegen Mehrfachtäter zu vollstrecken“, so Gregor Lange. Zudem werde der Kontrolldruck auf die „Zielgruppen“ erhöht. Durch kontinuierliche Präsenzmaßnahmen, konsequente Aufrechterhaltung des Kontroll- und Sanktionsdrucks insbesondere nachmittags und abends sowie täter- und brennpunktorientierter Einsatz ziviler Kräfte.