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Maredo startet in Dortmund den deutschlandweiten Neubeginn – nicht nur mit Steaks
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Maredo ist wieder da. Wie es dazu kam, dass das Lokal nach der Pleite der Steakhaus-Kette in Dortmund als erstes wiedereröffnet wurde, verrät der alte und neue Restaurant-Betreiber Vural Asici.
Schon vor Beginn der Corona-Pandemie hatte die Steakhaus-Kette Maredo große Probleme. „Mit Beginn des zweiten Lockdowns Anfang November waren wir eigentlich schon insolvent. Riesig, dass uns die Insolvenzverwaltung dann noch bis zum 15. Januar mit durchgezogen hat“, sagt Vural Asici, der alte und auch neue Betriebsleiter bei Maredo an der Balkenstraße.
Dass es das Steakhaus in der City trotz der Maredo-Pleite zu Beginn des Jahres wieder gibt, ist ganz eng mit seiner Person verbunden. Außerdem brauchte es auch ein bisschen Glück.
Das Glück etwa, dass sich nach dem Maredo-Aus monatelang kein Nachfolger für den Gastronomie-Standort fand. Und dass Vural Asici einen so guten Draht zum Vermieter hat, dass dieser ihn bat, sich um das verwaiste Ladenlokal zu kümmern. Vural Asici hielt von Anfang an alles in Schuss.
Maredo an der Balkenstraße: Erste Wiederöffnung in Deutschland
„Dann kam vor einigen Wochen der Anruf des Investors Georg Voss, der mit Co-Investoren die Markenrechte an Maredo erworben hatte. Kurz darauf war er dann selbst hier und sofort begeistert. Er sagte: Hier ist ja alles noch intakt und betriebsbereit. Dieses Maredo machen wir als erstes in Deutschland wieder auf“, sagt Vural Asici.
Eiligst holte er neues Personal, darunter auch wenige frühere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zusammen, hübschte die für Maredo so kennzeichnende Salatbar auf und strich die Wände frisch. Am 1. Juli empfing der Betriebsleiter dann zum ersten Mal seit dem 30. Oktober 2020 und nach einer schmerzvollen Insolvenz wieder Gäste.
„Wir haben draußen Tische und Stühle hingestellt - und die Leute konnten es gar nicht glauben, dass wir wieder geöffnet haben. Ich bekomme immer noch viele Anrufe von Dortmundern, die überrascht sind, dass es Maredo wieder gibt. Die Gäste werden jetzt zunehmend mehr“, so Vural Asici.
Maredo: Das alte Mobiliar muss es noch tun
Obwohl man noch keine Werbung gemacht habe, zurzeit Ferien seien und er kaum Außengastronomie anbieten könne, sei der Restaurantbetrieb schon zu 70 Prozent ausgelastet. 165 Sitzplätze bietet das Maredo drinnen, 42 draußen.
Viel ist so, wie man es kennt. Vural Asici wartet jede Tag auf neue Deko, auf Bilder für die Wände und auf Pflanzen. Das in die Jahre gekommene Mobiliar muss es hingegen erst mal noch tun.

Ein neuer Investor, der die Markenrechte kaufte, macht es möglich: seit dem 1. Juli ist das Steakhaus an der Balkenstraße in der City wieder geöffnet. © (A) Thomas Thiel
Der neue Investor Georg Voss formuliert es so: Man wolle „mit konzeptionellen Änderungen in den nächsten Jahren den Zeitgeist treffen.“ Vural Acisi erklärt: „In den nächsten zwei Jahren wollen wir ein neues Flair und modernes Ambiente schaffen. Zunächst einmal müssen wir aber wieder Geld verdienen.“
Maredo steht weiter für südamerikanische Steaks
Dabei soll der bewährte Markenname helfen, der das halten soll, was er seit Jahren verspricht. „Maredo steht weiter für südamerikanische Steaks. Aber nicht nur. Ich habe mit der Einkaufsleiterin des Investors Georg Voss die neue, veränderte Speisekarte entworfen, die nun für alle Maredo-Häuser gilt. Und die enthält“, so Vural Asici, „auch etliche Bocadillos, also frisch geröstetes, belegtes Landbrot, zehn weitere Burger-Varianten und auch vegetarische Gerichte.“
Die Preisstruktur habe sich gegenüber früher nicht verändert, betont der Gastronom noch, und weist darauf hin, dass man auch alle noch vorhandenen Gutscheine der Kunden einlöse. Auch in Mülheim/Ruhr, Berlin und Stuttgart, wo schon weitere Maredo-Häuser wiedereröffnet hätten.
Und unter anderem in Münster, Düsseldorf und Frankfurt sollen bald die nächsten folgen. Bis zum Jahresende, so sieht es die derzeitig Planung vor, soll es in ganz Deutschland wieder bis zu 12 Maredo-Restaurants geben.
Nach mehreren Stationen in Redaktionen rund um Dortmund bin ich seit dem 1. Juni 2015 in der Stadtredaktion Dortmund tätig. Als gebürtigem Dortmunder liegt mir die Stadt am Herzen. Hier interessieren mich nicht nur der Fußball, sondern auch die Kultur und die Wirtschaft. Seit dem 1. April 2020 arbeite ich in der Stadtredaktion als Wirtschaftsredakteur. In meiner Freizeit treibe ich gern Sport: Laufen, Mountainbike-Fahren, Tischtennis, Badminton. Außerdem bin ich Jazz-Fan, höre aber gerne auch Rockmusik (Springsteen, Clapton, Santana etc.).
