Die Kreuzung der Bornstraße mit der Eisenstraße: Hier kam es am späten Montagabend (11.10.) zu einer Auseinandersetzung, an deren Ende ein Mann lebensgefährlich verletzt war.

© Thomas Thiel

Mann in Nordstadt fast getötet: Staatsanwalt nennt Details

rnMordkommission ermittelt

Ein 38 Jahre alter Mann ist in der Dortmunder Nordstadt lebensgefährlich verletzt worden – eine Mordkommission ermittelt. Jetzt gibt es neue Details rund um die Tat.

Dortmund

, 15.10.2021, 16:18 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es müssen dramatische Szenen gewesen sein, die sich am späten Montagabend (11.10.) rund um die Kreuzung Bornstraße/ Eisenstraße gegen 23.15 Uhr abgespielt haben - an ihrem Ende war ein 38-jähriger Mann lebensgefährlich am Kopf verletzt.

Doch was genau dort an der wichtigen Ausfallstraße der Nordstadt passiert ist, wissen die Ermittler immer noch nicht – daher wendeten sie sich am folgenden Freitagmorgen an die Öffentlichkeit und machten den Vorfall so erst bekannt.

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Der zuständige Staatsanwalt Felix Giesenregen fasste im Gespräch mit unserer Redaktion am Freitagnachmittag die bisherigen Erkenntnisse nochmals zusammen - und nannte dabei bisher ungenannte Details.

Ihm zufolge wurde ein Passant auf das 38-jährige Opfer aufmerksam und rief die Polizei: Der wohnungslose Mann habe zu dem Zeitpunkt auf einem Mäuerchen am Bürgersteig gesessen, sei aber schon nicht mehr ansprechbar gewesen. „Um ihn war eine große Menge Blut“, sagte Giesenregen.

Opfer liegt in künstlichem Koma

Das Opfer wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo es laut Giesenregen in ein künstliches Koma gelegt wurde - ein Zustand, an dem sich bis Freitagnachmittag nichts geändert hatte. Nach wie vor bestehe Lebensgefahr.

Giesenregen bestätigt auch, dass im weiteren Verlauf die Freundin des Opfers am Ort des Geschehens aufgetaucht sei. Sie sei mit ihm dort verabredet gewesen. Als sie erfuhr, dass ihr Freund schwer verletzt worden war, brach sie in Tränen aus.

Wer dem 38-Jährigen zuvor mit einem Gegenstand gegen den Kopf geschlagen habe, ist ebenso unklar wie die Frage, was die Tatwaffe gewesen sei. In der Nacht zu Dienstag suchte die Polizei zwar noch vor Ort nach ihr – unter anderem im Gleisbett der Stadtbahn auf der Bornstraße – wurde aber nicht fündig.

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Die Angaben zum Täter, mit denen die Ermittler am Freitag an die Öffentlichkeit gingen, sind reichlich vage: 1,75 bis 1,80 Meter soll er groß gewesen sein, und von dünner Statur. Dazu habe er einen schwarzen Kapuzenpullover und eine dunkle Hose getragen haben. Die Beschreibung beruht auf Zeugenaussagen.

Einen Tatverdächtigen ermittelten die Behörden bereits: Am Dienstag nahm die Polizei einen Mann vorläufig fest, der vor dem Opfer mit dessen Freundin zusammen gewesen war. Schon kurze Zeit später konnte er wieder gehen – es bestehe kein dringender Tatverdacht.

Staatsanwaltschaft: Beziehungsgründe weiterhin mögliches Motiv

Die Ermittlungen gegen ihn laufen jedoch weiter: Er sei weiterhin ein Beschuldigter, sagte Giesenregen. Der Staatsanwalt hält Beziehungsgründe immer noch für ein mögliches Motiv. Die – wenn auch wenig genaue – Täterbeschreibung passe ebenfalls auf ihn.

Nun hoffen die Behörden, dass sich weitere Zeugen melden, damit die Ermittlungen der Mordkommission wegen versuchten Totschlags weitere Fortschritte machen. Hinweise nimmt die Kriminalwache entgegen unter Tel. (0231) 1327441.