
Der Eindruck nach dem abgesagten FH-Umzug auf das frühere HSP-Gelände täuscht: Dortmund ist nicht die Hauptstadt der geplatzten Großprojekte. Gescheiterten Vorhaben stehen mindestens ebenso viele Pläne gegenüber, die realisiert wurden. Und nicht selten entwickelten sich aus geplatzten Träumen neue Chancen, die oft sogar besser waren als die Ursprungsidee – siehe Stadtkrone-Ost, Dortmunder U oder Thier-Galerie.
Ganz ehrlich: Im Nachhinein ist es gut, dass sich einige Visionen in Luft aufgelöst haben. Und man wundert sich, mit wie viel Energie Projekte verfolgt wurden, die heute eher zum Kopfschütteln veranlassen. Bestes Beispiel dafür sind die hochfliegenden Pläne für die Überbauung des Hauptbahnhofs. Bei UFO und 3do kann man froh sein, dass die Pläne nicht Realität wurden – auch im Sinne des bestehenden Handels. Eine Thier-Galerie mitten in der City ist wesentlich verträglicher als ein überdimensioniertes Einkaufscenter außerhalb.
Die Erfahrung zeigt, dass es manchmal richtig ist, Projekte zu stoppen. Für mich gehört dazu auch der Boulevard Kampstraße. Dessen Herzstück, der Wasserlauf, ist ohnehin schon gescheitert. Und wer mehr Grün und Klimaschutz in der City will, kann nicht ernsthaft eine zentrale Achse im wahren Wortsinn zupflastern. Auch hier sollte die Politik möglichst bald die Notbremse ziehen.
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