Beschäftigte von LWL-Klinik und Seniorenheimen in Aplerbeck sind am Donnerstag (6.3.) auf die Straße gegangen. Unterstützung erhielten sie nicht nur von Verdi.
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Sie waren laut, mit ihren leuchtend gelben Warnwesten nicht zu übersehen und sie wollten gehört werden. Rund 150 Beschäftigte der LWL-Klinik und der Seniorenheime Dortmund waren am Donnerstagmorgen (6.3.) dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi zum Warnstreik gefolgt. Sie zogen vom Haupteingang der LWL-Klinik an der Marsbruchstraße zum Aplerbecker Marktplatz.
Abgeschirmt von mehreren Polizeimotorrädern und Einsatzfahrzeugen ging es über die viel befahrene Marsbruchstraße in die Innenstadt. Rund 30 Minuten benötigten die Streikenden für die knapp zwei Kilometer.
Die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, die sich Aplerbeck von Norden über die Marsbruchstraße näherten, mussten sich in Geduld üben und sich hinter den Teilnehmern des Warnstreiks einreihen.
„Die Stimmung ist gut, das Wetter ist gut und ich freue mich, dass so viele am Demonstrationszug teilnehmen“, sagte Björn Jadzinski (Verdi). Wohl wissend, dass eigentlich noch mehr Beschäftigte auf die Straße gehen würden – wenn sie könnten.
„Arbeitskämpfe im Gesundheitswesen und in der Altenpflege sind für die Kolleginnen und Kollegen immer mit besonderen Hürden verbunden, weil die Beschäftigten ein hohes Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Bewohnern haben“, erklärt Jadzinski. Von der LWL-Klinik war an diesem Morgen ein Teil der Frühschicht auf den Beinen. Mit der Klinik war eine Notbesetzung abgesprochen worden.
„Arbeitsbedingungen machen krank“
Für die Beschäftigten im Gesundheitswesen steht in diesen Tagen viel auf dem Spiel. Es geht um bessere Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung. Allein die LWL-Klinik im Stadtteil Aplerbeck hat rund 1.800 Beschäftigte. Und die haben offenbar die Nase voll. Auf dem Aplerbecker Marktplatz machten sie ihrem Unmut Luft.
„Ich möchte hier etwas zur Stimmung im Betrieb sagen. Ich könnte es mir leicht machen und sagen, beschissen ist noch gestrunzt“, sagte LWL-Krankenpfleger Sebastian Breickmann am Mikrofon. Doch so einfach sei es nicht. „Es sind die Bedingungen, die uns krank machen. Seit Jahren im Schichtdienst, dann irgendwo einspringen, weil der Dienstplan zusammenbricht. Wir pflegen kranke Menschen und werden durch die Arbeit selbst krank.“ Dazu käme ein sehr überschaubarer Lohn.
Dass man in Aplerbeck die Sorgen der Menschen, die zum Teil auch im Stadtbezirk leben, versteht, machte Bezirksbürgermeister Jan Gravert in einem kurzen Statement deutlich. Er stehe hinter den Streikenden sowie deren Anliegen und hätte auch volles Verständnis für deren Forderungen.