Schon beim Datum für das 39. Lütgendortmunder Dorffest dürften viele Menschen stutzig werden: In diesem Jahr findet es vom 23. bis 25. Mai (Freitag bis Sonntag) statt. Normalerweise läuft die weit über den Stadtbezirk Lütgendortmund hinaus bekannte Großveranstaltung immer am ersten Mai-Wochenende. Tatsächlich handelt es sich um einen Ausweichtermin. Und der hat unschöne Folgen.
Warum das dreitägige Event seinen Stammplatz im Kalender aufgeben musste, erklärt Reinhard Sack, der als Ehrenvorsitzender der Interessengemeinschaft Lütgendortmunder Vereine und Verbände das Dorffest weiterhin federführend mitorganisiert: „Weil an diesem Wochenende das Stadtfest Dortbunt stattfindet und dagegen können wir nicht ansteuern. Dann hätten wir garantiert wieder weniger Publikum“, sagt er. Und nicht nur das: „Die Hobbykünstler entscheiden sich doch auch lieber für die Innenstadt und nicht für Lügendortmund.“
Was Reinhard Sack sauer macht: „Die Stadt hat den Termin mit uns nicht abgesprochen. Wir waren davon ausgegangen, dass Dortbunt diesmal ab dem 8. Mai, dem Jahrestag des Kriegsendes, gefeiert wird.“ Offiziell sei man über die Terminplanung für die städtische Veranstaltung nicht informiert worden. „Kein Gespräch, nichts, ich verstehe das nicht. Da soll sich niemand wundern, wenn die Vororte aussterben und uns Ehrenamtlern Lust und Motivation genommen werden.“
Man habe schließlich keine andere Wahl gehabt, als einen anderen Termin für das Lütgendortmunder Dorffest zu finden. Das zweite Mai-Wochenende sei wegen des Muttertags nicht infrage gekommen, so Sack. Bei einer Umfrage innerhalb der beteiligten Vereine hätte sich die Mehrheit schließlich für das Wochenende 23. bis 25. Mai entschieden.
40 Jahre Städtefreundschaft
Was bei der internen Abstimmung niemand habe ahnen können, so Reinhard Sack: Die Neuburger Stadtkapelle, die seit Jahrzehnten zu den musikalischen Lieblingen des Lütgendortmunder Dorffests gehört und stets mehrere Auftritte absolviert, hat an diesem Wochenende wegen einer anderen Buchung keine Zeit. „Dieser Termin steht schon seit einem Jahr, haben wir erfahren. Für uns hatte sich die Kapelle die ersten beiden Mai-Wochenenden freigehalten.“
Diese unerwartete Absage habe ihn mehrere schlaflose Nächte bereitet, denn das Fehlen des Blasorchesters von der Donau mit fast 30 Musikern sei ein großer Verlust, so Sack. Schließlich bestehe die Städtefreundschaft zwischen Lütgendortmund und der Kreisstadt in Bayern bereits seit über 40 Jahren und die Stadtkapelle habe in der ganzen Zeit erst ein einziges Mal gefehlt. „Festkomitee und Stadträte werden aber zumindest kommen“, so Sack.
„Vororte mehr beachten“
Der Ärger über die seiner Meinung nach mangelhafte Kommunikation der Stadt hat sich bei Reinhard Sack festgesetzt. „Die Vororte müssen mehr Beachtung bekommen, wir liegen doch schon am Boden und krabbeln auf Händen und Füßen“, appelliert er. Er wünsche sich bessere Absprachen. Ein großes Lob hat er dennoch für Stadtkämmerer Jörg Stüdemann: „Er ist in diesem Jahr unser Schirmherr, denn er hat die Interessengemeinschaft immer großartig unterstützt.“
Über das endgültige Programm des 39. Lütgendortmunder Dorffestes wollen die Organisatoren eine Woche vor Festbeginn informieren. So viel hat Reinhard Sack bereits verraten: „Musikalisch gesehen können wir wieder reichlich bieten. Unter anderem haben wir zwei holländische Marching-Bands gewinnen können.“