In dieser Geschäftszeile im Dortmunder Westen hat sich in den letzten knapp zwei Jahren viel verändert: Los ging es Anfang 2022, als in der Werner Straße 2 eine „Akademie für Arbeitssicherheit“ einzog. In den Räumen eines ehemaligen Sonnenstudios gibt es seitdem Kurse rund um Arbeitssicherheit.
Inhaberin ist Daniela Reich, die mit ihrer Firma seit gut zwei Jahren auch die weiteren Ladenlokale in der Häuserzeile vermietet, die am Rande des Lütgendortmunder Marktplatzes liegen. In der Zeit hat sie einige neue Mietverträge unterschrieben.
Zunächst hat das Bettenstudio „Rega Prestige“ die Werner Straße verlassen und ist im Sommer 2022 nach Castrop-Rauxel gezogen. Reich und die Inhaberin des Bettenstudios, Gabriela Reffelmann, sind nicht im Guten auseinandergegangen. Es ging um eine geplante Mieterhöhung; letztlich ist Reffelmann gekündigt worden.
Recht fix hat Reich für einen Großteil des Studios einen Nachmieter gefunden: Seit Ende 2022 bietet das Start-up „Storebox“ mietbare Lagerboxen an. Kurz darauf musste das Wettbüro „Tipico“ das Ecklokal der Ladenzeile verlassen. Rechtliche Rahmenbedingungen hatten sich geändert, der Betrieb war nicht mehr zulässig. Der Nachfolger hier: „Mavish“, eine Bäckerei samt Café, die im Sommer 2023 eröffnete.

Stadt mietet Lokal an
Ein kleines Ladenlokal der Häuserzeile stand zuletzt noch leer – es gehörte einst zum Bettenstudio. Doch auch hier hat sich nun etwas getan. Ein prominenter wie zuverlässiger Mieter wird einziehen: die Stadt selbst.
Das bestätigte die Pressestelle auf Anfrage. Die Stadt hat das Ladenlokal für das Projekt „Kommen Bleiben Gehen“ angemietet, heißt es. Dieses Projekt hat „Dortmund Kreativ“ entwickelt, unter diesem Namen unterstützt die Stadt die hiesige Kultur- und Kreativwirtschaft.
Das Projekt „Kommen Bleiben Gehen“ hat ein hehres Ziel: Es soll vorübergehend Leerstand mit Leben füllen, in dem in den angemieteten Ladenlokalen „wechselnde Präsentationen und Projekte kreativer Akteure und Akteurinnen“ gezeigt werden, wie die Stadt erklärt. Kultur gegen Leerstand also.
Was genau in Lütgendortmund zu sehen sein wird, kann die Stadt noch nicht sagen. Es könne Ausstellungen (inklusive Rahmenprogramm) geben oder auch Workshops, so Sprecherin Katrin Pinetzki. Momentan würden „verschiedene Konzepte“ erarbeitet. Wichtig sei, dass das Umfeld einbezogen werde: So seien spezielle Angebote für Anwohner und auch Passanten geplant. Angebote, die „in den Stadtraum hineinwirken“.
Schon mal in Lüdo gewesen
Damit ist dieses Ladenlokal sicher mit die ungewöhnlichste und überraschendste Neueröffnung der jüngeren Vergangenheit in Lütgendortmund. Aktuell gibt es nichts Vergleichbares. Auf die Frage, ob sich die Stadt gerade deshalb für den Standort entschieden hat, heißt es: Das Projekt „Kommen Bleiben Gehen“ soll nicht nur in der City, „sondern auch in den Stadtteilzentren umgesetzt werden.“
Zudem habe „Dortmund kreativ“ bereits 2021 gute Erfahrungen im Lütgendortmund gemacht: Damals wurde das Projekt „Die Welt auf einer Scheibe“ inszeniert. Dabei wurden Schaufensterflächen leer stehender Geschäfte mit literarischen Texten kunstvoll gestaltet. Die Resonanz sei „gut“ gewesen, sagt Pinetzki. Daher habe man im Stadtteil erneut nach einem Ort gesucht, „der für Ausstellungszwecke geeignet und einigermaßen zentral gelegen ist“.

Das ist das Ladenlokal an der Werner Straße: Busbahnhof und S-Bahnstation liegen in Sichtweite. Angemietet ist das Geschäft bereits. Der Vertrag geht bis September 2025, so die Stadt. Aktuell laufen noch Vorbereitungen, so wird an der Beleuchtung gearbeitet. Erste Kultur soll es dann Anfang 2024 geben.
Damit hat die Werner Straße 2 komplett neue Mieter, seitdem Daniela Reich vermietet. Allerdings möchte einer wieder ausziehen: Die Physiotherapeutin Marina Maßner sucht für ihr Yoga- und Pilatesstudio „Flowing Balance“ einen Nachfolger. Eröffnet hatte sie im Sommer 2022.
Zu laut für Yoga und Pilates?: Nachmieter für Sportstudio im Dortmunder Westen gesucht
Kündigung erhalten: Bettenstudio verlässt überraschend Dortmunder Westen
Neue Bäckerei in Dortmund musste schließen: Betreiber nennt die überraschenden Gründe