Der Westpark-Löwe soll bekanntlich einen neuen Standort bekommen, weil er immer wieder mit Farbe beschmiert wird. Das wünscht sich unter anderem der Bezirksbürgermeister der Innenstadt-West, Friedrich Fuß (Bündnis 90/Die Grünen).
Vorschlag aus Brackel
Ein Vorschlag für einen neuen Standort kommt nun aus Brackel - beziehungsweise kam von dort, denn der Ideengeber, Rolf Drewes, hat mittlerweile eingesehen, dass gute Gründe gegen seinen Vorschlag sprechen.
Drewes hatte die Idee, den Löwen, ein Denkmal aus preußischer Zeit, auf einen freien Sockel in der Nähe des Eingangs des Hauptfriedhofs zu stellen.
Steht man vor dem Hauptgebäude, der großen Trauerhalle, und guckt aus Richtung Teich auf den Eingang, sieht man diesen zweckfrei anmutenden Sockel.
Drewes sagt: „Jeder, den ich fragte, wusste nicht, was das Objekt soll. Gemauert aus massivem Sandstein und mit einer dicken Platte abgedeckt, hat es auch keinen Gegenpart, das heißt, eine Portalfunktion hat es nicht.“

Wie er im Zuge seiner Recherchen für einen bald erscheinenden Wanderführer zum Hauptfriedhof herausgefunden hat, sollte auf diesem Sockel einst eine Sphinx stehen. Für die reichte aber letztlich das Geld nicht.
Drewes meint: „Ein Löwe und eine Sphinx sind doch kein allzu großer Unterschied.“
Denkmalbehörde nicht begeistert
Diesen Vorschlag hat Drewes auch der Denkmalbehörde der Stadt Dortmund unterbreitet. Und die ist weniger begeistert von diesem Vorschlag. Ein solches Objekt müsse am besten dort stehen, wo es ursprünglich gestanden hat.
Stadtsprecherin Katrin Pinetzki sagt dazu: „Der Löwe stand ab 1869 erst am Königswall, dann ab 1914 am Westentor und wurde 1952 in den Westpark versetzt.“

Fakt ist, so erläutert Drewes weiter, dass der Löwe ein Kriegerdenkmal sei, das für so etwas wie Macht stehe. 1869 wurde es eingeweiht. Und wie er, Rolf Drewes, nun selbst einsehe: So etwas ausgerechnet dort aufzustellen, wo sich Kriegsgräber befinden, wäre wenig feinfühlend.
Frei zugänglich
Ein weiteres Argument gegen den Standort Hauptfriedhof sei, dass auch der Hauptfriedhof, ähnlich wie der Westpark, frei zugänglich ist. Somit würden diejenigen, die den Löwen derzeit regelmäßig mit Farbe beschmieren, möglicherweise nur an einen anderen Ort gelockt. Auch diese Argumentation bestätigt die Denkmalbehörde der Stadt via Stadt-Pressestelle.
Bisher sei noch vollkommen unklar, wohin der Löwe versetzt werde. Bis das entschieden ist, erhält er, wie berichtet, zunächst einen Schutz gegen Graffiti.
Der beauftragte Restaurator werde im März eine vorläufige Analyse vornehmen und seine Vorschläge der Unteren Denkmalbehörde Dortmund und eventuell dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Münster vorlegen.
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