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Lösung für Parkplatz-Dilemma am Hafen in Sicht
Speicherstraße
Büros und Gastronomie sollen in einem neuen „Digitalquartier“ in der Speicherstraße am Hafen entstehen. Ein Problem dabei ist der Nachweis von Parkplätzen. Nun zeichnet sich eine Lösung ab.
Der erste Neubau - der „Leuchtturm“ an der Hafenbrücke - ist schon fast bezugsfertig. Der Umbau des benachbarten alten Speichergebäudes zum Lensing Media Port steht kurz vor dem Start und auch die Uferpromenade ist fast vollendet.
Da wird es höchste Zeit, dass es in einer wichtigen Frage für die Entwicklung des „Digitalquartiers“ in der Speicherstraße eine Lösung gibt: bei den dringend nötigen Parkplätzen für die neuen Nutzer und Besucher der Gastronomie.
Die Speicherstraße selbst soll zwar sowohl im südlichen Abschnitt mit den Altbauten wie auch im nördlichen Bereich, wo viele Neubauten entstehen, weitgehend autofrei sein. Doch allein um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, kommt man an der Schaffung von neuen Parkplätzen nicht vorbei.
Aktuell kommt zumindest für den südlichen Teil der Speicherstraße der Park-and-Ride-Parkplatz an der Speestraße südlich der Mallinckrodtstraße in Frage, wo eventuell auch eine Parkpalette entstehen könnte. Zunächst einmal werden die Stellplätze aber überwiegend für ÖPNV-Nutzer reserviert und mit einer Schrankenanlage versehen. Parkplätze für das neue „Digitalquartier“ müssen also an anderer Stelle entstehen.
„Die Stellplatzfrage muss schnell geklärt werden, sonst kommt alles in Zeitverzug“, hatte Hafendirektor Uwe Büscher noch im November 2021 gemahnt. Doch inzwischen ist eine Lösung in Sicht. Denn die Überlegungen für den Bau eines neuen Parkhauses nehmen Formen an.
Es soll an der Ecke Bülowstraße/Speicherstraße entstehen - dort, wo früher die Verwaltung der Hafen AG stand.
Grundstücksverkauf geplant
Das Grundstück könnte Mitte des Jahrs verkauft werden - an einen Investor, der dort das erste von zwei geplanten Parkhäusern am Rande des „Digitalquartiers“ baut. Ein zweites könnte später am Nordende der Speicherstraße entstehen.

Wo früher die Hafenverwaltung stand, könnte bald ein Parkhaus entstehen. © Oliver Volmerich
Interessenten für den Bau des ersten Parkhauses gibt es bereits, berichtet Jörg Jacoby als Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft d-port 21. Für das Parkhaus liege inzwischen „eine Handvoll Entwürfe vor“. Die sollen nun im Gestaltungsbeirat vorgestellt und mit der Planungsverwaltung beraten werden. Dann könnte über Investor und Architektur für das Parkhaus entschieden werden.
Bebauungsplan ist in Arbeit
Die Ansprüche nicht nur an die äußere Gestaltung sind hoch, betont Jacoby. Auch technisch soll das Parkhaus mehr bieten als nur Stellplätze für Pkw. Elektromobilität und sicherere Fahrradstellplätze spielen etwa eine große Rolle.
Das alles passt sich ein in das Verkehrskonzept für das „Digitalquartier“, das Teil des Bebauungsplans ist. Diverse Gutachten zu den Themen Immissionen, Energie und Mobilität sind dafür in Arbeit.
Jacoby geht davon aus, dass in diesem Jahr eine Entscheidung über das Parkhaus getroffen wird, das auch ohne Bebauungsplan entstehen kann. Wenn es dann 2023 gebaut wird, könnte es womöglich 2024 zur Verfügung stehen. Das könnte dann zeitlich etwa zur Eröffnung des Lensing Media Port passen, der Ende 2023 oder Anfang 2024 fertiggestellt sein soll.
Aber auch andere Investoren in spe warten auf eine Lösung des Parkplatz-Problems. Zuletzt hakte etwa der Verkauf eines zweiten alten Speichergebäudes, das zum „Hafenforum“ mit Gründerzentrum werden soll, unter anderem wegen der ungeklärten Stellplatz-Frage.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
