Verkehr

Nach 3 schweren Lkw-Unfällen auf der A2: Fehlte eine Stauwarnanlage?

Drei schwere Lkw-Unfälle auf der A2 in wenigen Tagen. Was macht den Autobahnabschnitt im Dortmunder Norden so gefährlich? Es gibt eine überraschende Information der Polizei.

Dortmund

, 04.06.2022 / Lesedauer: 3 min

Die A2 in Fahrtrichtung Hannover: drei Sattelzüge und ein Transporter krachen kurz hinter dem Autobahnkreuz Dortmund-Nordwest in Höhe Mengede ineinander. Es gibt an diesem Morgen des 19. Mai einen Toten. Der Transporter-Fahrer aus Minden stirbt, die beiden Lkw-Fahrer werden verletzt.

Wenige Tage später verkeilen sich am 25. Mai um kurz vor neun Uhr drei Lkw bei einem Auffahrunfall ineinander. Wieder ereignet sich der Unfall auf der A2 in Fahrtrichtung Hannover, wieder am Autobahnkreuz Dortmund-Nordwest. Zwei Menschen werden verletzt, einer davon schwer.

Und am 2. Juni kracht es erneut. Diesmal in Fahrtrichtung Oberhausen. Ein Lkw fährt zwischen Brechten und Mengede an einem Stauende auf einen anderen auf. Beide Sattelzüge verkeilen sich ineinander. Beide Fahrer bleiben glücklicherweise unverletzt.

Brücke über den Dortmund-Ems-Kanal ist beschädigt

Warum ist die Autobahn im Dortmunder Norden so gefährlich? Die Polizei hat ihre Untersuchungen zu den Unfallursachen noch nicht abgeschlossen. Fest steht, dass derzeit der Verkehrsfluss durch die Bauarbeiten an der beschädigten Brücke über den Dortmund-Ems-Kanal „stark eingeschränkt“ ist.

Da es in Richtung Hannover beispielsweise dadurch regelmäßig zu Staus bis zum Autobahnkreuz Dortmund-Nordwest kommt, wurde weit vorher über der Fahrbahn eine Stauwarnanlage installiert. Die wurde allerdings, so sagt ein Polizeisprecher, bei einem Unfall beschädigt - und konnte wegen fehlender Ersatzteile noch nicht wieder instandgesetzt werden.

Zwei Sattelzüge verkeilen sich am 2. Juni bei einem Unfall auf der A2 ineinander. © Wüllner

Im Rahmen der engen Zusammenarbeit zwischen Autobahn GmbH und der Polizei NRW sei aber, auch vor dem Hintergrund des aktuellen Unfallgeschehens, binnen kürzester Zeit eine mobile Stauwarnanlage zwischen der Anschlussstelle Henrichenburg (km 438,078) und der Baumaßnahme realisiert und am Dienstag, 31. Mai, vollständig in Betrieb genommen worden.

Überhöhte Geschwindigkeit ist häufigste Unfallursache

Inwieweit eine fehlende oder möglicherweise nicht ausreichende Stauwarnung für die Lkw-Unfälle in Richtung Hannover mitverantwortlich gewesen sein könnte, dazu äußert sich die Polizei nicht.

Man habe aber für den Autobahnbereich der A2 alle Unfälle von Januar 2021 bis April 2022 ausgewertet. Zu 26 Prozent habe es sich bei den beteiligten Fahrzeugen um Lkw gehandelt. Als Unfallursachen wurden in der folgenden Reihenfolge festgestellt: überhöhte Geschwindigkeit, fehlerhafte Fahrstreifenwechsel, ungenügender Sicherheitsabstand und der Einfluss von Alkohol oder anderer berauschender Mittel.

Ist die A2 am Autobahnkreuz Dortmund-Nordwest ein Unfallschwerpunkt? Innerhalb weniger Tage ereigneten sich zwischen Mengede und Henrichenburg drei schwere Lkw-Unfälle. © Blossey

Abschließend heißt es seitens der Polizei, dass man mit der Autobahn GmbH und weiteren Netzwerkpartnern über die Unfallkommissionsarbeit hinaus im stetigen Austausch stehe, um die Anzahl der Verkehrsunfälle und ihre Folgen zu minimieren.

A2-Fahrbahn wird „mittelfristig“ saniert

„Leider“, sagt Bernd Löchter, Sprecher Autobahn GmbH, „kommt es auf den Autobahnen immer wieder zu Verkehrsunfällen. Und jede Baustelle ist eine Einschränkung des Verkehrs. Wir sind mit der Polizei ständig in Kontakt, um Baustellen optimal einzurichten.“

Für die A2 in Richtung Oberhausen kündigt er „mittelfristig“ eine Sanierung der welligen Fahrbahn an. Im vergangenen Jahr war es dort zu Unfällen gekommen, seitdem gilt zwischen Mengede und der Ausfahrt Henrichenburg Tempo 80. In der Gegenrichtung ist Tempo 130 erlaubt.

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