Gefährliche Kreuzung seit Jahren in der Warteschleife Dezernent sagt Politikern vor Ort ab

Gefährliche Kreuzung: Politiker fordern Besuch des Dezernenten ein
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Schon seit 2022 wird diskutiert und demonstriert: Es geht um die Kreuzung der Lichtendorfer Straße mit der Eichholz- und der Nelkenstraße. Die Lichtendorfer Straße ist eine stark befahrene Verbindungsstraße zwischen Schwerte und dem Dortmunder Süden. Hier ist viel los, es gibt Gelegenheit einzukaufen, es gibt eine Schule, eine Kita. Schon oft wurde diskutiert, wie man die Situation entschärfen könnte, Eltern demonstrierten.

Im Oktober 2024 hatte Bezirksbürgermeister Jan Gravert an Arnulf Rybicki, Dezernent für Bauen und Infrastruktur der Stadt geschrieben, mit der Bitte, sich zu positionieren. Drei Monate später gab es eine Antwort. Inhalt: Die Stadt wolle das Projekt in ihr Arbeitsprogramm 2025 aufnehmen und „Lösungen erarbeiten“. Passieren werde aber vor Ort nichts vor 2028. Diese Aussage veranlasste die Bezirksvertreter, Arnulf Rybicki zur Sitzung am 11. März einzuladen. Man habe die Hinhaltetaktik der Stadt satt, hieß es damals.

Gefährlich: die Kreuzung an der Lichtendorfer Straße
Für alle Beteiligten soll die Kreuzung durch Ampeln sicherer werden. Das ist eine Idee der Überlegungen. © Irina Höfken

„Terminliche Gründe“

Wer jetzt gehofft hatte, am 11. März klarer zu sehen, wurde enttäuscht: Arnulf Rybicki war nicht da. „Fehlt entschuldigt“, würde im Klassenbuch stehen. Der Baudezernent hat sich auch entschuldigt, er bedauere, aber er könne aus terminlichen Gründen nicht nach Aplerbeck kommen.

Rybicki äußert in einem Schreiben an Bezirksbürgermeister Jan Gravert zwar Verständnis dafür, „dass der Zeitplan nicht zufriedenstellend ist“, aber auch bei einem Besuch könne er nichts anderes sagen als zuvor. Ein Angebot für einen neuen Termin machte der Dezernent laut Bezirksbürgermeister nicht.

Das aber wollen die Aplerbecker Bezirksvertreter so nicht hinnehmen. Jan Gravert: „Ich werde jetzt dem Oberbürgermeister mitteilen, dass er, oder Arnulf Rybicki hier zu erscheinen hat“. Dieser Besuch biete dann darüber hinaus Gelegenheit, noch „das ein oder andere, was sich im Dezernat angesammelt hat, zu besprechen“. Zum Hintergrund: Die Bezirksvertretung hat durchaus das Recht, durch einen Vertreter der Verwaltung vor Ort Auskunft zu erhalten, allerdings können nicht einzelne Personen verpflichtet werden. Das weiß man auch in Aplerbeck, aber die Botschaft war klar.

Die nächste Sitzung der Aplerbecker Bezirksvertretung ist 6. Mai (15 Uhr im Aplerbecker Amtshaus). Es sei ärgerlich, dass es so weit habe kommen müssen, dass eine einfache Einladung nicht ausreiche, so Jan Gravert.

Nach einem Beschluss der Bezirksvertretung Aplerbeck für eine komplette Ampelanlage vor rund zwei Jahren prüft die Stadt Dortmund seither die Situation vor Ort. Hohe Abstimmungsbedarfe, auch mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW, sowie „fehlende personelle Kapazitäten“ seien Gründe, warum die Prüfung bis heute andauere, hieß es im Laufe der Zeit immer wieder seitens der Stadt, warum es an der Lichtendorfer Kreuzung nicht schneller vorangeht. Dass es so lange dauert, dafür erntete die Stadt in der Vergangenheit schon Hohn und Spott aus Aplerbeck.