Der gewaltsame Tod eines Libanesen in Oestrich wird das Dortmunder Schwurgericht noch mehrere Wochen lang beschäftigen. Fraglich ist jedoch, ob der angeklagte Mann aus Marl am Ende wegen Mordes verurteilt werden kann.
Der Verdächtige räumt zwar ein, am Tatort gewesen und an der Auseinandersetzung mit dem Ex-Mann seiner Freundin beteiligt gewesen zu sein. Die tödlichen Stiche habe er jedoch nicht ausgeführt.
Ex-Mann der Freundin
Zuletzt hatte der Vorsitzende Richter Thomas Kelm „rechtliche Hinweise“ für den Angeklagten angekündigt und durchblicken lassen, dass eine Verurteilung keinesfalls sicher ist. Die Aussagen der Zeugen bereiten den Richtern Bauchschmerzen.
Die angeblichen Widersprüche in den Aussagen wollen die Anwälte der Hinterbliebenen aber nicht einfach so hinnehmen.
Widersprüchliche Aussagen?
Stellvertretend gab Rechtsanwältin Gesine Ickert jetzt eine Erklärung ab. Darin hieß es: „Die Aussagen sind glaubhaft und im Wesentlichen konstant.“ Aus ihrer Sicht hätten die Erklärungen sogar „einen besonders hohen Beweiswert“, weil sie eben nicht abgesprochen und auswendig gelernt klingen.
Darüber hinaus seien „Unschärfen in der Sprache“ vielleicht auch mit dem sprachlichen und intellektuellen Niveau der Personen zu erklären.
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