75 Jahre alt wird in diesem Jahr das Museum Ostwall (MO), das seit 2010 im Dortmunder U beheimatet ist. Dort wird das Jubiläum am Sonntag zum Internationalen Museumstag (19.5.) groß gefeiert. Und das besondere Ereignis soll auch nach außen sichtbar sein. Die beste Möglichkeit dazu bieten natürlich die „Fliegenden Bilder“. Deren Erfinder Adolf Winkelmann hat eigens für den besonderen Anlass einen Film entwickelt, der das 75-Jährige des MO ins Bild setzt und seit Freitag (17.5.) am U-Turm zu sehen ist.

Aber der Verein der Freunde des Museums Ostwall setzt im wahren Wortsinn noch einen drauf. Denn auch das leuchtende U über den „Fliegenden Bildern“ selbst zeigt sich an diesem Wochenende zum Geburtstag in ungewohnter Form. Die vier neun Meter hohen Leuchtbuchstaben wurden mit farbiger Folie ausgekleidet und damit gewissermaßen zum Pixelbild. „Pixel Konfetti“ ist der Arbeitstitel, verrät Benjamin Sieber, Vorsitzender der Freunde des Museums Ostwall und einer der Initiatoren der ungewöhnlichen Aktion. Seit Freitagabend ist das farbige U weithin zu sehen.
Umgesetzt wurde die Idee von Benjamin Sieber, Lech Sawicki und Daniel Schicker am Freitag mit den Firmen Check-Matt und Kost Siebdruck. Zwei Mitarbeiter der Firmen brachten - gut gesichert - farbige Folien im Innern der begehbaren Großbuchstaben an. Das Ganze ist eingebettet in eine Social-Media-Kampagne. In kurzen Filmen, die über Instagram zu sehen sind, geht es um den „verlorenen Schlüssel für das Dortmunder U“.

Es ist nicht das erste Mal, dass die vier leuchtenden U-Buchstaben, die den früheren Brauereiturm seit 1968 krönen, aus besonderem Anlass ihre Farbe verändern. 1998 wurde der Turm, vier Jahre nach dem Auszug der Union-Brauerei, mit der spektakulären Medienkunst-Ausstellung „Reservate der Sehnsucht“ zum ersten Mal zum Kunstort. Für die mehrwöchige Ausstellung auf den leeren Brauerei-Etagen wurden die Leucht-Us damals mit blauer Folie verkleidet.
Der Erfolg der Ausstellung trug mit zu der Idee bei, den U-Turm zum Kunst- und Kulturzentrum zu machen – auch, wenn sie nach langem Leerstand des Riesenbaus erst mehr als ein Jahrzehnt später in die Tat umgesetzt wurde.
Umzug vom Ostwall ins U
Seit dem Kultur-Hauptstadt-Jahr 2010 ist der für gut 90 Millionen Euro umgebaute U-Turm nun unter anderem Heimat des MO. Das war 1949 – also vor genau 75 Jahren - in den Räumen des ausgebombten Kunstgewerbe-Museums am Ostwall von Leonie Reygers als eines der ersten deutschen Nachkriegsmuseen für moderne Kunst begründet worden – dort, wo heute das Baukunstarchiv NRW eingerichtet ist.

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