
© Dieter Menne
Lennhof: Erste Kaufinteressenten für die traditionsreiche Gaststätte
Ehemaliges BVB-Mannschaftshotel
Der Lennhof soll verkauft werden. Das traditionsreiche Gebäudeensemble mit viel BVB-Geschichte gilt heute als Adresse für feine Küche. Es gibt bereits Kaufinteressenten.
Der Lennhof – er war über viele Jahre Inbegriff all dessen, was mit dem BVB außerhalb des Stadions zu tun hatte: Hier übernachteten, aßen, tranken und ruhten die Spieler. Heute ist das traditionsreiche Gebäude eine der Adressen für gutes Essen in der Stadt.
Nun also will der Eigentümer verkaufen. 3.595.000 Euro sind aufgerufen für die Gesamtfläche von 2000 Quadratmetern an der Menglinghauser Straße 18-20. Übernommen hat diese Aufgabe „Fischer & Schäfer Immobilien“ an der Victoriastraße. „Es gibt Nachfragen“, bestätigt Geschäftsführer Joachim Schäfer auf Anfrage. Man führe erste Gespräche und sei dabei, die Anfragen „seriös zu bearbeiten“.

Joachim Schäfer: Er berichtet von "einer Handvoll" Kaufinteressenten, die sich bisher gemeldet haben. © Immobilien Schäfer
Auf manchen Online-Portalen war oder ist die Anzeige mit dem Titel „Modernes Vier-Sterne-Hotel mit Restaurant und Mehrfamilienhaus“ zwischenzeitlich entfernt oder deaktiviert. Kein Grund aber anzunehmen, einen Verkauf habe es schon gegeben, betont Joachim Schäfer. Auf der Homepage von „Fischer & Schäfer Immobilien“ lässt sich das Angebot auch weiterhin finden.

Das Gebäude beeindruckt mit viel historischem Charme. © Oliver Schaper
Es handele sich um „eine Handvoll Interessenten mit verschiedensten Nutzungsvarianten“, berichtet Schäfer. Es gebe auch „ein klares Interesse der Pächterschaft“, ihr Angebot weiterführen zu können. Betreiber von Hotel und Restaurant sind Attila und Sandra Karpati. Corona setzt ihnen wie allen anderen Gastronomen ordentlich zu. Jetzt kommt die Ungewissheit hinzu, wie es nach einem möglichen Verkauf weitergeht.
Geschäftsführer rechnet nicht mit kurzfristigen Entscheidungen
Mit kurzfristigen Entscheidungen rechnet Joachim Schäfer nicht. Das sei jetzt nicht nur wegen der Corona-Pandemie, sondern auch wegen Weihnachten und des Jahreswechsels nicht die Zeit, in der man solche Entscheidungen zügig vorantreiben könne. Der Geschäftsführer geht davon aus, dass es Neues über die Zukunft des Gebäudes „mit seinem ganz eigenen Charme“ voraussichtlich Ende des ersten Quartals nächsten Jahres geben werde.

Auch das ist Lennhof: Sebastian Kehl, Roman Weidenfeller und Florian Kringe (v.r.) als „Meisterköche" im Jahr 2012. © Stephan Schütze
Fast 30 Jahre lang betteten die Borussen ihre austrainierten Körper in den Federn des historischen Hauses. Von 2001 bis 2005 war der BVB Eigentümer des Lennhofs. Dann – seinerzeit am wirtschaftlichen Abgrund – verkaufte der Verein.
L’arrivee löste den Lennhof als Mannschaftsquartier ab
Das Fachwerkhaus mit modernem Innenleben war seinerzeit vor Bundesliga-Begegnungen im Signal Iduna Park komplett reserviert für Mannschaft und Betreuerteam. Für die Borussen ging die Zukunft 2013 auf dem Höchsten weiter: Das L‘Arrivee wurde Nachfolger des Lennhofs als Mannschaftsquartier. Wie die Zukunft des Lennhofs aussieht, wird man wohl 2021 sehen können.
Leben erleben, mit allem was dazugehört, das ist die Arbeit in einer Lokalredaktion, und das wird auch nach mehr als 30 Jahren niemals langweilig, in der Heimatstadt Dortmund sowieso nicht. Seriöse Recherche für verlässliche Informationen ist dabei immer das oberste Gebot.
