
© Fotocollage: Andreas Schröter
Leerstand am Real und zu viel Verkehr: Eving erhält einen Kümmerer
„Quartierskoordinator“
Im Juni 2021 hatte sich die Bezirksvertretung Eving etwas gewünscht, das es für Marten bereits seit Oktober 2020 gibt: einen Quartierskoordinator. Der Wunsch geht wohl in Erfüllung.
Nach Martener Vorbild erhält Eving einen Kümmerer, der beim Zehnjahres-Projekt „Nordwärts“ angesiedelt ist. „Quartierskoordinator“ lautet die offizielle Bezeichnung dafür. In Marten ist dieses Projekt 2020 gestartet, und einer der beiden für diesen Stadtteil Zuständigen, Felix Brückner, erläutert, worum es dabei geht: „Wir wollen Ansprechpartner für die Bürger sein und ein kurzer Draht zwischen ihnen und der Verwaltung.“
In Marten habe er gemeinsam mit Daniel Bläser - beide teilen sich eine volle Stelle - im Oktober 2020 damit begonnen, einmal zu schauen, was es dort gebe - auch um die Potenziale auszuloten, die ein solcher Ort habe. „Wir wollten dabei einfach den Stadtteil neu kennenlernen.“ Zweiter Schritt sind viele Gespräche mit den Martenern selbst, um zu ermitteln, worin ihre Wünsche bestehen. Danach werde der Kontakt mit der Fachverwaltung gesucht, um zu schauen, was davon realisierbar ist. Inzwischen gebe es zu diesem Konzept positives Feedback von außen.
Bezirksvertretung Eving hatte sich Kümmerer gewünscht
So auch aus Eving: Die Bezirksvertretung hatte sich einen Quartierskümmerer nach Martener Vorbild gewünscht. In Eving habe es nach der Schließung der Zeche Minister Stein 1987 große Strukturveränderungen gegeben, so hieß es in einem entsprechenden Antrag der drei großen Fraktionen im Juni 2021. Heute beziehen viele Menschen zum Beispiel in den Gebieten Eving/Lindenhorst und Eving/Kemminghausen Grundsicherung.

Die Verkehrsbelastung - vor allem auch durch Lkw - gehört zu den größten Problemen rund um die Evinger Straße. © Archiv
Es fehle daher die Kaufkraft. Das wiederum ziehe Leerstände von Ladenlokalen nach sich wie aktuell des Real-Marktes als Ankermieter der Evinger Mitte ohne Nachfolgeperspektiven. Zudem lassen viele Teile der Geschäfts- und Wohnimmobilien einen hohen Sanierungsstau erkennen. Weitere Probleme im Stadtbezirk Eving seien die hohe Verkehrsbelastung, insbesondere die Lkw-Verkehre und die unzureichenden Parkmöglichkeiten in der Evinger Mitte.
Die Situation für Radfahrer im Stadtbezirk Eving müsse erheblich optimiert werden. Mangelnde Sauberkeit im öffentlichen Bereich und in den Grünbereichen sowie die veralterte Gestaltung der Evinger Mitte seien weitere Themen.
Grundlage zur zukunftsfähigen Weiterentwicklung soll die Erarbeitung eines „Evinger Zukunftskonzeptes 2025“ sein. Mit den verschiedenen Akteuren werde hierzu ein etwa einjähriger Prozess „Vision Eving 2025“ eingeleitet, aus dem sich konkrete Handlungsempfehlungen ergeben und der damit zum Leitbild bei für weitere Entwicklungsschritte werde, so heißt es in einer entsprechenden Presseerklärung von Stadtsprecher Frank Bußmann. Der Rat muss nun in seiner Sitzung am 12. Mai darüber entscheiden.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
