Hendrik Köster zeigt einen der Defibrillatoren, die er langfristig flächendeckend im gesamten Stadtbezirk Brackel anbringen will

© Köster & Bömcke

Brackeler wollen weiter den Stadtbezirk mit lebensrettenden Defibrillatoren ausstatten

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Das Projekt „Defibrillatoren für den Stadtbezirk Brackel“ war nach Unstimmigkeiten ins Stocken geraten. Nun blickt der Gewerbeverein bei diesem Thema wieder zuversichtlicher nach vorne.

Brackel

, 19.03.2020, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Gewerbeverein Brackel verfolgt weiter seinen Plan, den Stadtbezirk mit 25 öffentlich zugänglichen „automatisierten externen Defibrillatoren“ (AED) auszurüsten. Ein solches Gerät kann durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen beenden. Die Federführung hat Gewerbeverein-Mitglied Hendrik Köster, Chef der Firma Köster & Bömcke Service an der Hengsener Straße 10, die unter anderem Mineralöle, Säuren und Lösungsmittel anbietet.

Probleme mit der Björn-Steiger-Stiftung

Zuletzt hatte es Irritationen um dieses Projekt gegeben, weil der Gewerbeverein Unstimmigkeiten mit der Björn-Steiger-Stiftung hatte, über die die Brackeler zunächst die Geräte beziehen wollten. Laut Hendrik Köster hatte die Stiftung zunächst 1000 Euro pro Gerät verlangt - inklusive Einweisung und Wartung. Als dann die Rechnung für die ersten fünf Defibrillatoren kam, sollten die plötzlich 1800 Euro pro Stück kosten. Der Gewerbeverein war nicht bereit das zu zahlen, schickte die Geräte wieder zurück und beendete nach einigem Hinundher die Zusammenarbeit mit der Björn-Steiger-Stiftung. „Das machte alles keinen besonders seriösen Eindruck“, so Köster heute.

Partner in Schwerte gefunden

Nun jedoch ist ein anderer Partner gefunden: der Medizinprodukte-Großhändler Fleischhacker aus Schwerte. Der verlangt 1500 Euro pro Gerät inklusive Wartung. Noch vor den Sommerferien will der Gewerbeverein die ersten fünf Geräte anschaffen. Finanzielle Unterstützung erhält er dabei von der Bezirksvertretung Brackel, die 5600 Euro zuschießt.

So sieht der Stahlschrank aus, hinter dem sich ein automatisierter externer Defibrillator (AED) verbirgt.

So sieht der Stahlschrank aus, hinter dem sich ein automatisierter externer Defibrillator (AED) verbirgt. © picture alliance/dpa

Die Geräte, die mit Stahlschrank und Hinweisschild geliefert werden, sollen zunächst dort aufgestellt werden, wo es die längsten Öffnungszeiten gibt: Die Geldautomaten-Bereiche von Banken zum Beispiel haben in aller Regel rund um die Uhr geöffnet. Er gehe also davon aus, so Köster, dass die ersten Geräte möglichst in den Filialen von Sparkasse und Volksbank stehen werden, wobei auf jeden der fünf Stadtteile im Stadtbezirk Brackel je ein Gerät kommen soll: Wambel, Brackel, Asseln, Neuasseln und Wickede.

Hendrik Köster übernimmt Einführung

Die Einführung zur richtigen Handhabe eines Defibrillators könne er selbst übernehmen, so Köster. Er sei offiziell Lehrrettungsassistent - also ein Rettungsassistent (kurz: RA oder RettAss) mit Lehrauftrag - und sei früher selbst Rettungswagen gefahren.

Und auch wenn zunächst nur fünf Defibrillatoren angeschafft werden, hält der Gewerbeverein an seinem ursprünglichen Ziel fest, langfristig auf 25 dieser Geräte im Stadtbezirk Brackel zu kommen. Er gehe davon aus, so Köster, dass auch andere Institutionen nachziehen und welche anschaffen werden: das Kultur- und Bildungszentrum Balou vielleicht oder auch die Kirchengemeinden.

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