Minister Lauterbach im Klinikum Zukunft der Dortmunder Krankenhäuser: Schließungen nicht ausgeschlossen

Minister Lauterbach warb im Klinikum für seine Reform
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Bei einem Besuch im Klinikum Dortmund hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Sonntag (21.4.) für die geplante Krankenhausreform geworben. Das Klinikum Dortmund werde zu den Häusern gehören, die von dem Vorhaben profitieren werden, so der Minister bei einer abschließenden Pressekonferenz. Gleichzeitig machte er aber auch klar: Auch in einer Großstadt wie Dortmund seien Schließungen von Krankenhäusern möglich.

Die Krankenhausreform sieht eine stärkere Zentralisierung und umfassendere Spezialisierung von Krankenhaus-Leistungen vor. Nicht mehr alle Kliniken sollen alles machen dürfen, sondern müssen für eine Leistung bestimmte Mindeststrukturen vorweisen, um diese auch abrechnen zu können. Diese grundlegende Neuorganisation dürfte zu einer erheblichen Reduktion der Anzahl der bundesweit bisher etwa 1900 Krankenhäuser führen.

Kritiker sehen in den Plänen eine Gefahr für die wohnortnahe Versorgung. Die gesetzlichen Krankenkassen fürchten zudem eine zusätzliche Belastung für die Beitragszahler über Jahre hinweg, wenn der Umbau der Krankenhauslandschaft wie vorgesehen auch aus den Einnahmen der Kassen finanziert werden soll.

Fürs Klinikum Dortmund machte Lauterbach klar: Das Haus werde zu den Kliniken gehören, die von der Reform profitieren werden. Das Klinikum sei gut aufgestellt - trotz des jüngsten Defizits. Hier zeigte sich der Minister optimistisch, dass die geplante Anpassung der Tarife zu einer Verbesserung der Lage führen werde. Insbesondere für den Süden und den Osten des Ruhrgebiets sei das Klinikum als regionaler Maximalversorger von großer Bedeutung.

Gleichzeitig könne er nicht ausschließen, dass auch in Dortmund Häuser geschlossen werden müssten, so Lauterbach. Er betonte die Wichtigkeit von Zentralisierung und Spezialisierung - denn für alles andere fehle es an Geld und Personal, vor allem mittel- und langfristig.

Hier gab‘s Unterstützung von Klinikdirektor Prof. Stefan Haßfeld. Man werde sich sehr bemühen müssen, Mitarbeiter zu finden und auch zu halten, so der Geschäftsführer.

Zum Zeitrahmen sagte der Minister: Er hoffe, die Reform würde noch dieses Jahr beschlossen. Und betonte: „Sie wird sofort wirken!“ Bis die Pläne jedoch ihre volle Wirkung entfalten, könnten durchaus zehn Jahre vergehen.