Lange Tradition lebt in Brackel wieder auf Erster Martinszug seit fünf Jahren geplant

In Brackel ist der erste Martinszug seit fünf Jahren geplant
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In Brackel lebt in diesem Jahr etwas auf, das sich bis 2018 großer Beliebtheit erfreute: der Martinszug. Rund 300 Menschen haben regelmäßig daran teilgenommen. Damals hatte die Arbeitsgemeinschaft Brackeler Vereine (ABV) diese Veranstaltung organisiert. Aber weil die Arbeit dieser Organisation nach dem Rückzug des bisherigen Vorsitzenden Ulrich Biegemeiner brachliegt, konnten weder Martinszug noch das Oktoberfest stattfinden. Die Corona-Pandemie tat ihr Übriges.

„So geht das nicht weiter“, sagt sich im Frühling dieses Jahres allerdings Monika Schröer, die Vorsitzende der Awo in Brackel. Jedoch wollte sie den Martinsumzug nicht alleine stemmen. Mit an Bord sind nun die Reichshof-Grundschule, der Awo-Kindergarten am Brackeler Hellweg, die evangelische Kita Hohenbuschei und die Integrations-Agenturen NRW.

Und so kommt es am 11. November, einem Samstag, nach fünf Jahren wieder zu einem Martinszug in Brackel. Treffpunkt ist ab 16 Uhr der Schulhof der Geschwister-Scholl-Gesamtschule, Haferfeldstaße. Um 16.30 Uhr beginnt dann ein kleiner Zug, der etwa einen Kilometer über Oesterstraße, Hollandstraße, Gabelinckstraße und Messelinckstraße führt.

Wie es üblich ist, wird St. Martin dabei auf einem Pferd sitzen. Laut Monika Schröer habe die Organisation von Ross und Reiter zu einigem Stress geführt, weil der St.-Martin-Darsteller früherer Jahre mitsamt Pferd abgesagt hatte. Fündig wurde sie beim Reit- und Fahrverein Wickede-Asseln-Sölde. Eine junge Frau wird in diesem Jahr den St. Martin verkörpern. Ihr Pferd sei stressresistent und solche Veranstaltungen gewöhnt. Sie habe gehört, so Monika Schröer, dass sich andernorts Widerstand gegen die Teilnahme von Pferden an Martinszügen rege. Manche müssen vorher extra sediert werden, um das auszuhalten. Das geschehe ausdrücklich mit dem Brackeler Pferd nicht. Andernfalls hätte sie sich dagegen entschieden, sagt Monika Schröer.

Wieder an der Gesamtschule angekommen, führt der dritte Jahrgang der Reichshof-Grundschule die Martins-Legende auf. Es gibt Brezel, Bratwurst, Stockbrot und Kinderpunsch. Das Fanfarenkorps Wickede spielt.

Der Brackeler Martinszug - hier ein älteres Archivbild - erfreute sich in früheren Jahren stets großer Beliebtheit
Der Brackeler Martinszug - hier ein älteres Archivbild - erfreute sich in früheren Jahren stets großer Beliebtheit. © Oliver Schaper (A)

„Für den Umzug haben wir schon die typischen Martins-Lieder eingeübt“, sagt die Schulleiterin der Reichshof-Grundschule Sonja Vogt. Wichtig sei ihr auch das Thema Nachhaltigkeit. Die Laternen werden aus recyclebaren Materialien gebastelt. Die Teilnahme ist kostenlos, lediglich Essen oder Getränke müssen bezahlt werden. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Gut wäre allerdings, wenn die Kinder gelbe Westen tragen könnten. Die Veranstalter bedanken sich bei der Bezirksvertretung Brackel für 300 und bei der ABV für 325 Euro sowie bei der Bäckerei Böhmer für einen Freundschaftspreis.

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