Italo-Supermarkt „La Mortadella“ ist ein Geheimtipp Viele Spezialitäten gibt’s so nur hier

Italo-Supermarkt „La Mortadella“: Viele Spezialitäten gibt’s so nur hier
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Wer ein Faible für Italien hat, fühlt sich im kleinen italienischen Supermarkt „La Mortadella“ in Dortmund-Wellinghofen wie auf einem Kurztrip. Im Hintergrund läuft ein italienischer Radiosender, es riecht nach Schinken, Käse, Salami und all den guten Sachen, die man sich im Urlaub schmecken lässt.

2022 eröffneten Emilia und Felice Russotto das Feinkostgeschäft an der Feldbank 1. Felice arbeitete zuvor bei „Andronaco“ im Dortmunder Norden und startete dann sein eigenes Geschäft im Panoramacenter. „La Mortadella“ ist der einzige italienische Supermarkt in der Stadt. Inzwischen kann man dort nicht nur einkaufen, sondern auch essen. Im Bistro servieren die beiden echte Hausmannskost, wie sie sie von zu Hause kennen.

Regal mit Brot im Feinkost-Geschäft "La Mortadella" in Dortmund, im Hintergrund ist die Frischetheke zu sehen
Das italienische Brot bekommt „La Mortadella“ von einem Bäcker aus Gevelsberg bei Hagen geliefert. © Susanne Riese

Das ist bei Kunden besonders beliebt

Drei Jahre nach der Eröffnung können sich die beiden Sizilianer nicht über zu wenig Kundschaft beschweren. „Samstags können wir uns manchmal gar nicht vor Kunden retten. In der Woche ist es deutlich ruhiger“, erzählt Emilia, während sie einen Cappuccino für einen Gast zubereitet. Es ist 13 Uhr - für Italiener eigentlich zu spät für einen Cappuccino. „12 Uhr ist die Grenze, danach trinkt in Italien niemand mehr Latte Macchiato und Cappuccino“, sagt Felice augenzwinkernd, „aber hier ist das in Ordnung.“

Die Kunden kommen für einen netten Plausch und vor allem für die Frischetheke, die einen großen Teil des Geschäfts einnimmt. Besonders beliebt sind Produkte, die in deutschen Supermärkten entweder überhaupt nicht oder nur in billiger Qualität erhältlich sind.

Ladeninhaber Felice Russotto vor dem Pastaregal im Dortmunder Feinkost-Geschäft "La Mortadella"
Die Nudeln mit Zitrone, Lachs, Ruccola, Steinpilzen oder Chili sind eine besondere Spezialität. © Susanne Riese

Dauerrenner seien zum Beispiel Pecorino Romano (Ziegenkäse) und Guanciale, also Fleisch von der Wange des Schweins. Beides sind Hauptzutaten für eine Carbonara. „Die Leute wollen die authentischen Produkte. Inzwischen wissen viele Deutsche, dass man für Carbonara nicht irgendeinen Schinken benutzt, sondern Guanciale - und niemals Sahne“, sagt Emilia.

In der Theke liegt auch eine echte Rarität in Deutschland: Prosciutto vom suino nero, also vom schwarzen Schwein. Dabei handelt es sich um eine wildlebende indigene Rasse, die in Süditalien beheimatet ist und gerade in dieser Region sehr geschätzt wird. Am ehesten lässt sich das kleine Schwein mit dem schwarzen Fell mit einem Wildschwein vergleichen. Darüber hinaus beliebt: Salami mit Fenchel und die Salsiccia. Die gibt‘s jeden Samstag frisch.

Die beste Pasta, die es zu kaufen gibt

Manche Kunden kommen in den Laden, um neugierig an den Regalen entlangzuschlendern und sich von Emilia und Felice beraten zu lassen. Zu den Stammkunden gehören aber auch Italiener aus Dortmund und Umgebung, die einen regelrechten Großeinkauf bei „La Mortadella“ machen.

Auch nach italienischen Standards verkaufen die beiden hochwertige Produkte, darunter beispielsweise Pasta von Rummo und La Molisana - zwei der besten Marken, die Italien zu bieten hat. Kaffee-Liebhaber dürften sich über die Bohnen von Borbone freuen, ebenfalls ein äußerst beliebter Hersteller unter Italienern. Hobbyköche griffen außerdem gern bei speziellen Mehlsorten für Pizza und Pasta zu, so Felice.

Das Bistro im italienischen Feinkost-Laden "La Mortadella" in Dortmund-Wellinghofen
Wer vor oder nach dem Einkaufen Hunger bekommt, kann sich im Bistro von "La Mortadella" stärken. © privat

Die original italienischen Produkte sind nicht der einzige Grund, warum das Lädchen in Wellinghofen gut besucht ist. Felice und Emilia strahlen selbst an einem geschäftigen Tag eine Ruhe aus, die ansteckt. Es ist schier unmöglich, sich in „La Mortadella“ gestresst zu fühlen.

Neu: Bistro in „La Mortadella“

Damit die Gäste rundum versorgt sind, haben die beiden im September vergangenen Jahres ein Bistro auf einer Seite des Ladens eingerichtet. Etwa ab 12 Uhr mittags bis sechs Uhr kann man dort gemütlich essen, samstags von 11 bis 15 Uhr. Etwa 20 Gäste finden hier Platz. Eine Reservierung sei nicht unbedingt nötig, außer, man komme als größere Gruppe, sagt Emilia.

Eine Karte gibt es nicht. Jeden Tag serviert Emilia etwas anderes, „nämlich das, worauf ich gerade spontan Lust habe.“

Neben Kleinigkeiten wie Antipasti und Salat aus Meeresfrüchten, bietet das Bistro täglich ein anderes Gericht aus der einfachen italienischen Küche an, wie Risotto oder Aubergine mit Kartoffeln, frischen Tomaten und Guanciale.

Das Bistro im italienischen Feinkost-Laden "La Mortadella" in Dortmund-Wellinghofen
Die Fototapete schafft eine gemütliche und romantische Atmosphäre - und das mitten in einem Feinkost-Geschäft. © privat

„Hier gibt es kein Essen wie im Restaurant, sondern wie zu Hause“, sagt Felice. Er muss es wissen: Köchin Emilia ist schließlich seine Frau. Die zaubert die Speisen in der Küche im hinteren Teil des Ladens zu. Dort bereitet sie auch dutzende Arancini zu, Bällchen, die zum Beispiel mit Reis und Tomaten-Fleisch-Soße gefüllt sein können. Davon gingen am Tag schon mal bis zu 80 über die Theke, so das Feinkost-Paar.

So langsam bereiten sich die Sizilianer auf den Sommer vor. Sobald es wärmer wird, soll es vor und hinter dem Laden Außengastronomie geben, „vielleicht mit einer Aperol-Spritz-Time“, überlegt Felice. Gäbe es in Dortmund eine Art „Little Italy“ - „La Mortadella“ wäre die Hauptstadt.

Zum Thema

La Mortadella - alle Infos

Adresse: Feldbank 1 (Wellinghofen)
Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-19 Uhr, Sa 9-16 Uhr

Kontakt: 0231 77690301

E-Mail: la-mortadella@t-online.de

Homepage: www.la-mortadella.de

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 1. März 2025.